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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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Zusammengenommen heißt dies, dass zwar einige relevante Merkmale in den Prozessdaten abgebildet<br />

sind. Es gibt jedoch auch unbeobachtete Merkmale, die <strong>für</strong> Verlauf und Erfolg der beruflichen<br />

<strong>Rehabilitation</strong> bedeutend sind und über eine Befragung gewonnen werden müssten.<br />

Zudem sollten die Befragten, neben der Zuspielung der Befragungsdaten zu den Prozessdaten, um<br />

eine Zuspielerlaubnis bestimmter Daten des Ärztlichen Dienstes gebeten werden. Damit kann zum<br />

einen die in Kapitel V/5 diskutierte mögliche Selbstselektion (gesundheitlich wenig Beeinträchtigte,<br />

gesundheitlich stark Beeinträchtigte) bei der Bereitschaft zur Zuspielung analysiert werden. Zum<br />

anderen ermöglicht dies die Anreicherung der Prozess- und Befragungsdaten mit dem Ziel der<br />

Klärung, ob es <strong>für</strong> bestimmte Fragestellungen ausreichend ist, nur die Daten des Ärztlichen Dienstes<br />

hinzu spielen. Dies kann bspw. der Fall sein, wenn sich die Art der Behinderung und ihre Auswirkungen<br />

im Zeitverlauf nicht ändern. Sind diese Ergebnisse positiv, kann in Konsequenz dessen<br />

bspw. überlegt werden, Rehabilitanden jeweils bei der Anerkennung um eine Zuspielbereitschaft<br />

der Daten des Ärztlichen Dienstes zu bitten. Dabei sind allerdings weitreichende datenschutzrechtliche<br />

Belange zu beachten, die im Vorfeld mit dem Datenschutz geklärt werden müssen.<br />

Welche Rehabilitanden / Maßnahmeteilnehmer befragt werden sollen, ist abhängig vom jeweiligen<br />

Forschungsinteresse. Bezieht sich dieses nur auf die Wirkung bestimmter Maßnahmen, z.B. Ausbildungsmaßnahmen<br />

im Rahmen der Ersteingliederung oder besondere Leistungen nach<br />

§ 103 SGB III, könnten nur Teilnehmer dieser Maßnahmen in die Befragung einbezogen werden. Da<br />

Rehabilitanden eine sehr heterogene Gruppe darstellen (siehe Kapitel III/2) und Vergleichsgruppen<br />

v.a. unter Rehabilitanden in anderen Maßnahmen zu finden sind, sollte angedacht werden, eine<br />

Stichprobe aller Rehabilitanden, 86 die in einem bestimmten Jahr eine Anerkennung als beruflicher<br />

Rehabilitand erhalten haben, zu befragen. 87 So kann bspw. im Jahr 2013 eine Befragung derjenigen<br />

Rehabilitanden in Ersteingliederung durchgeführt werden, die in den Jahren 2007 oder 2008 die<br />

Anerkennung als Rehabilitand erhalten haben und zum Befragungszeitpunkt die <strong>Rehabilitation</strong><br />

zum Großteil beendet haben. 88<br />

Ergänzend dazu könnte eine durch das BMAS schon angedachte qualitative Implementationsstudie<br />

Rehabilitanden zu Beginn (oder im laufenden Prozess) der <strong>Rehabilitation</strong> durchgeführt werden. 89<br />

Eine solche qualitative Explorationsstudie mittels offener narrativer Interviews von Rehabilitanden<br />

kann Einsichten in die ausbildungs- und arbeitsmarktrelevanten Wahrnehmungs- und Handlungsmuster<br />

sowie Teilhabechancen von Menschen mit Behinderung bieten, die alleine durch eine standardisierte<br />

Befragung nicht erhoben werden können. Ebenso kann der Prozesscharakter von Krankheit<br />

und <strong>Rehabilitation</strong> mit seinen stabilisierenden und destabilisierenden Entwicklungen erschlossen<br />

und typisiert werden. Ziel einer derartigen Studie sollte u.a. sein, Bedingungen einer besseren<br />

86 Zudem würden dadurch auch Rehabilitanden erreicht, die keine Maßnahme erhalten haben.<br />

87 Dabei ist bei Forschungsfragen im Rahmen der Wiedereingliederung zu überlegen, Rehabilitanden der<br />

anderen Träger mit einzubeziehen, da eine Evaluation von LTA, die ausschließlich auf Basis von Daten der<br />

Bundesagentur <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> durchgeführt wird, nur einen Ausschnitt aus der Bandbreite der beruflichen <strong>Rehabilitation</strong><br />

abdecken kann. Zudem finden sich in bestimmten Maßnahmen Teilnehmer der unterschiedlichen<br />

Träger. Dies würde die Bandbreite der Analysen erhöhen.<br />

88 Zum Datenrand Oktober 2010 sind es 56 Prozent der Zugangskohorte 2007, die ihr <strong>Rehabilitation</strong>sverfah-<br />

ren bereits beendet haben.<br />

89 Ein anderer prospektiver Ansatz wäre, eine quantitative Befragung von Rehabilitanden zum Zeitpunkt der<br />

Anerkennung durchzuführen, und dann mit zwei bis drei weiteren Befragungswellen während und nach der<br />

beruflichen <strong>Rehabilitation</strong> zu begleiten. Dieser Ansatz wird im Folgenden aber nicht weiter ausgeführt.<br />

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