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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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Datenverzerrungen, die zu Repräsentativitätsmängeln führen könnten. Folgeprobleme würden sich<br />

in der Folge <strong>für</strong> Wirkungsanalysen ergeben, indem scheinbar festgestellte Kausalitäten zu Artefakten<br />

werden. Dies wäre beispielsweise dann der Fall, wenn die Zustimmung der Betroffenen entweder<br />

positiv oder negativ mit der <strong>Rehabilitation</strong>sanerkennung oder dem Zugang zu <strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen<br />

korrelieren würde.<br />

Eine Einholung der Einwilligung zur Bereitstellung der Daten von jedem Kunden des ÄD ist unter<br />

Wahrung sozialwissenschaftlicher Grundprinzipien extrem schwierig. Ziel des Forschungsprojektes<br />

ist es, die Wirkung der Leistungen zur Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben <strong>für</strong> Menschen mit Behinderung zu<br />

untersuchen. Es ist anzunehmen, dass verschiedene Krankheiten zu unterschiedlichen Selektionen<br />

(z.B. hinsichtlich der Teilnahme an bestimmten Maßnahmen) führen. Spezifische Selektionen durch<br />

Über- oder Untererfassung von Krankheiten können zu erheblichen Fehlurteilen führen, die wiederum<br />

falsche Ergebnisse produzieren. Es muss ein möglichst verzerrungsfreies Spiegelbild der interessierenden<br />

Population abgebildet werden. Diese zentrale methodische Bedingung kann aber nur<br />

erfüllt werden, wenn das Problem der nicht kontrollierbaren Selbstselektion umgangen oder möglichst<br />

vermieden wird. Bei einer Einholung der Erlaubnis zur Datenbereitstellung findet aber ein<br />

Auswahlschritt statt, bei dem von einer solchen starken Selbstselektion der Befragten auszugehen<br />

ist. Dieser Schritt verlangt ein hohes Maß an Aktivität und Grundinteresse von Seiten der potentiellen<br />

Befragten. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Beschäftigung mit dem Anliegen und<br />

die Rücksendung der Antwort einen Aufwand erfordern, den nur Personen eingehen, die stark motiviert<br />

sind und ein (bewusstes) Interesse an Forschung und Ergebnissen in diesem Themengebiet<br />

haben. Auch zeigt sich bei Befragungen, die Gesundheit zum Thema haben, dass gesundheitlich<br />

leicht beeinträchtigte Personen und von chronischen Krankheiten betroffene Personen eher bereit<br />

sind teilzunehmen (Lademann und Kolip 2005). Die Teilnahmebereitschaft sehr kranker Personen ist<br />

hingegen weniger stark ausgeprägt (Jones et al. 2006). Im Ergebnis dürfte es sich bei der so „rekrutierten“<br />

Stichprobe an Kunden bereits um eine systematisch verzerrte Auswahl aus der Grundgesamtheit<br />

handeln.<br />

Hier müsste eine Pilotstudie zur Testung dieses Verfahrens erfolgen, um sicherzustellen, dass die<br />

Ergebnisse der Studie als gültig anzusehen sind.<br />

2. Einschaltung des psychologischen Dienstes<br />

Das Verfahren der Einschaltung des psychologischen Dienstes entspricht demjenigen beim Ärztlichen<br />

Dienst. Der zuständige Reha-Berater schaltet den Psychologischen Dienst (PD) über das Programm<br />

VerBIS ein, allerdings in Verbindung mit einem weiteren Programm, Delta-NT. Daraus ergeben<br />

sich dann <strong>für</strong> den PD die Fragestellung des Beraters sowie ein sehr begrenzter Zugriff auf die<br />

Niederschriften des Beraters. Eventuell sendet der zuständige Berater schon vorhandene Unterlagen<br />

zu, beispielsweise Berichte der Schulen, evtl. Träger, medizinische Unterlagen. Sollte dem PD –<br />

vorwiegend bei Erwachsenen – auffallen, dass ggf. ärztl./psychiatrische/psychologische Unterlagen<br />

über den Kunden vorliegen müssten, dann bittet der PD den Kunden per Schweigepflichtentbindung<br />

darum, die entsprechenden Unterlagen/Gutachten anfordern zu dürfen.<br />

Die Berater erhalten die Gutachten in elektronischer Form über Delta-NT, und zwar in Aufsatzform.<br />

Dabei geht der Psychologe zunächst auf die Ausgangssituation ein und greift nochmals die Fragestellung<br />

auf. Dann spiegelt er im Gutachten seine Verhaltensbeobachtungen des Probanden wider<br />

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