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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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Zusammengenommen heißt dies, dass zwar eine Reihe relevanter Merkmale (wie Bildung, Art der<br />

Behinderung, Informationen zu Maßnahmen, Übergängen u.a.) in den Prozessdaten abgebildet<br />

sind. Es gibt jedoch auch unbeobachtete Merkmale, die <strong>für</strong> Verlauf und Erfolg der beruflichen <strong>Rehabilitation</strong><br />

bedeutend sind. Besonders entscheidend sind hier gesundheitliche Merkmale, die nicht<br />

in den Daten enthalten sind und über Befragungen oder aus den Daten des Ärztlichen Dienstes der<br />

Bundesagentur <strong>für</strong> <strong>Arbeit</strong> gewonnen werden müssten (Kapitel V/ 5 und V/6).<br />

4. Evaluationsmethoden und –voraussetzungen<br />

4.1. Matching-Ansätze<br />

Zur Durchführung der Evaluation beruflicher <strong>Rehabilitation</strong> können unterschiedlichste Analyseverfahren<br />

verwendet werden. Es steht eine stetig wachsende Anzahl von statistischen Verfahren zur<br />

Verfügung, die die Wirkung von Maßnahmen analysieren können, ohne ein rein experimentelles<br />

Design zugrunde zu legen. 77<br />

Bei Matchingverfahren gilt es, <strong>für</strong> Maßnahmeteilnehmer solche Nicht-Teilnehmer zu finden, die<br />

sich bezüglich wichtiger Eigenschaften unmittelbar vor dem Teilnahmezeitpunkt nicht von den<br />

Teilnehmern unterscheiden. Das heißt, es wird ein statistischer Zwilling gesucht, der sich von dem<br />

Teilnehmer im Wesentlichen nur dadurch unterscheidet, dass er nicht an der Maßnahme teilnimmt.<br />

Im nächsten Schritt wird die Differenz zwischen den Teilnehmern und ihren statistischen Zwillingen<br />

<strong>für</strong> die verschiedenen Zeitpunkte während oder/und nach der Maßnahme evaluiert. Das wohl<br />

vorherrschende Verfahren, das zur Evaluation von Maßnahmen angewandt wird, ist das<br />

Propensity-Score-Matching.<br />

Dabei ist zu berücksichtigen, dass von der Annahme ausgegangen wird, dass die Selektion in die<br />

Maßnahme (Teilnahme ja oder nein) nur anhand beobachtbarer Merkmale erfolgt und dadurch<br />

kontrolliert werden kann. Wird diese Annahme verletzt, dann wird die Ergebnisvariable verzerrt.<br />

Unterschiedlichste Studien, u.a. im Zusammenhang mit der Hartz-Evaluation, haben gezeigt, dass<br />

neben Merkmalen, die in den Prozessdaten vorliegen, auch individuelle Merkmale der Betroffenen,<br />

die in einer Befragung erhoben wurden Einfluss auf Maßnahmeteilnahmen haben (WZB und Infas<br />

2006).<br />

Auch bei der Evaluierung der beruflichen <strong>Rehabilitation</strong> dürften zwei Faktoren dazu führen, dass<br />

diese Annahme nicht validiert werden kann: Zum einen findet bereits bei der Anerkennung als Rehabilitand<br />

eine Vorselektion statt. Zum anderen bilden die Prozessdaten zwar die Art der Behinderung<br />

ab, allerdings in einer sehr hohen Aggregationsstufe. Die Validität des Matching Ansatzes<br />

hängt aber vor allem davon ab, ob die Information zum Gesundheitszustand der Individuen, sowie<br />

andere personen- und kontextbezogene Daten ausreichend sind, um die Zuweisungsprozesse zu<br />

den Maßnahmen adäquat modellieren zu können. Da Gesundheitsmerkmale nur in beschränktem<br />

Umfang vorliegen, kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese, aber auch weitere unbeobachteten<br />

Merkmale (z.B. Motivation, Interessen, soziale Netzwerke) sowohl die Zuweisungsprozesse zu<br />

den Maßnahmen steuern als auch einen Einfluss auf die Ergebnisvariable haben. Sollte bspw. eine<br />

77 Experimentelle Designs werden hier nicht weiter verfolgt.<br />

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