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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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zu <strong>Arbeit</strong>slosigkeit und Integrationschancen schwerbehinderter Menschen zeigen, hängt der Eingliederungserfolg<br />

wesentlich auch von Merkmalen der Behinderung ab (Schröder und Steinwede<br />

2004).<br />

Die Heterogenität, die sich aus der Krankheitsgeschichte und dem Grad der behinderungsspezifischen<br />

Einschränkung ergibt, kann mit den Prozessdaten nur anhand der „Art der Behinderung“<br />

abgebildet werden. Diese sagen aber nichts über die Auswirkungen der Einschränkung aus, bspw.<br />

ob eine Person mit einer Behinderung des Stütz- und Bewegungsapparates im Rollstuhl sitzt oder<br />

andere körperliche Einschränkungen hat. Die Auswirkungen können aber Einfluss sowohl auf die<br />

Wahl der Berufsausbildung (bei jungen Menschen) als auch auf die Auswahl der Weiterbildungsmaßnahme<br />

bei Erwachsenen haben. Auch geistige und vor allem psychische Behinderungen können<br />

unterschiedlich ausgeprägt sein und dementsprechend den Verlauf der <strong>Rehabilitation</strong> sowie<br />

die Integrationschancen auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt in unterschiedlicher Weise beeinflussen.<br />

In den Prozessdaten sind auch keine Informationen über weitere Merkmale (wie soziale Netzwerke<br />

oder motivationale Faktoren) vorhanden, die Einfluss sowohl auf die Teilnahme einer Maßnahme<br />

als auch die Integration nach Ende der beruflichen <strong>Rehabilitation</strong> haben. Die grundlegende Problematik<br />

besteht somit darin, dass sowohl beobachtete als auch unbeobachtete Unterschiede zwischen<br />

den Teilnehmern Einfluss auf den Erfolg einer Maßnahme haben können, wobei gerade jene<br />

Einflussfaktoren als problematisch zu erachten sind, die anhand der Prozessdaten nicht kontrolliert<br />

werden können. Diese Wissenslücken können aber durch eine Befragung aufgefüllt werden.<br />

Dennoch sind in den Prozessdaten der BA eine Vielzahl relevanter Merkmale (wie Bildung, Art der<br />

Behinderung, Informationen zu Maßnahmen, Übergängen u.a.) abgebildet, deren Analysen alleine<br />

schon Erkenntnisgewinn beisteuern. So sind erste Übergangs- und Ereignisanalysen im Bereich der<br />

Wiedereingliederung bereits im Jahr 2012 machbar, <strong>für</strong> den Bereich der Ersteingliederung ab Mitte<br />

2014. Diese würden auch dazu dienen, eine Priorisierung des in seiner Gänze sehr umfangreichen<br />

Forschungsfeldes vorzunehmen. Hilfreich wäre dabei, wenn die Daten des Ärztlichen Dienstes, die<br />

großen Erkenntnisgewinn versprechen, der Forschung zur Verfügung stünden. Dieser letzte Punkt<br />

weist aber auf eine Hürde hin. Es sind umfangreiche datenschutzrechtliche Belange zu beachten,<br />

die vorab zu klären sind.<br />

Zudem könnte das Vorhaben Pilotcharakter haben, denn neben der BA sind auch andere Institutionen<br />

wie die Deutsche Rentenversicherung und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung Träger<br />

der Leistungen zur Teilhabe. Zwar haben diese einen Auftrag zur Integration bei unterschiedlichen<br />

Zielgruppen. Sie alle spielen aber <strong>für</strong> den Bereich der beruflichen Wiedereingliederung 107 erwachsener<br />

Menschen eine bedeutende Rolle und tragen dazu bei, die Teilhabe – und damit die Inklusion<br />

– von Menschen mit Behinderung zu ermöglichen.<br />

107 Für die berufliche Ersteingliederung ist v.a. die BA zuständig.<br />

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