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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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Unterschiedliche Prämissen der Reha-Beraterinnen und -Berater <strong>für</strong> oder gegen Entscheidungen<br />

bestimmter Maßnahmen wurden in der Befragung über zwölf Items operationalisiert<br />

(vgl. Tabelle 9). Die ermittelten Zusammenhänge zwischen den Items decken sich<br />

nicht in jedem Fall mit den Erwartungen, so korrelieren z. B. die Aussagen positiv, dass<br />

eine hohe Mitwirkungsmotivation <strong>für</strong> den Erhalt von LTA vorausgesetzt wird, und dass es<br />

Aufgabe der Reha-Beratung sei, die Motivation zu fördern – oder auch die Aussage, dass<br />

wesentliches Ziel die Nachhaltigkeit des Eingliederungserfolgs sei, mit der, dass das Ziel<br />

im schnellen Eingliederungserfolg sechs Monate nach Abschluss der Maßnahme bestünde.<br />

131 Erwartet waren hier eher negative Korrelationen. Hinsichtlich der genannten Items<br />

gibt es nur wenige Reha-Beraterinnen und -Berater, die nicht oder eher nicht zustimmen.<br />

Hinsichtlich anderer Items zeigen sich stärker abweichende Profile zwischen den Reha-<br />

Beraterinnen und Beratern. Die Prämissen, alle aus Gründen der Gerechtigkeit gleich zu<br />

fördern bzw. aus Gründen der Effizienz jene mehr zu fördern, bei denen die Förderung<br />

besonders große Wirkungen hat, streuen stark und korrelieren negativ. 132 Weitgehender<br />

Konsens ist, dass sich die Integrationsquoten nur erfüllen lassen, wenn sich um jeden Einzelfall<br />

maximal bemüht wird, doch gibt es einen relevanten Teil der Reha-Beraterinnen<br />

und Berater, nach deren Angaben die Integrationsquoten sich auch auf anderem Weg<br />

erreichen lassen. 133 Inwieweit Beschäftigungsfähigkeit zu fördern sei, wenn Eingliederungserfolge<br />

unwahrscheinlich sind, hängt einerseits stark davon ab, ob sich auf Erst- oder<br />

Wiedereingliederung bezogen wird (die Zustimmung in der Ersteingliederung liegt deutlich<br />

höher), andererseits zeigen sich auch innerhalb der Eingliederungsarten größere Unterschiede<br />

je nach Prämissen der einzelnen Reha-Beraterinnen und Berater.<br />

Eine Faktorenanalyse zu den unterschiedlichen Prämissen spricht da<strong>für</strong>, unter anderem<br />

die Gleichheits- oder Effizienz-Orientierung auf einen Faktor „Effizienzorientierung“ zu reduzieren,<br />

aber auch verschiedene andere Items zu einem Faktor zu bündeln, der sich als<br />

„hohe Prozess- und Individuenverhaftung“ beschreiben lässt. Unter diesem Faktor wären<br />

insbesondere die Items zusammengefasst, sowohl auf die Nachhaltigkeit als auch den<br />

schnellen Eingliederungserfolgs zu zielen und sich zur Erfüllung der Integrationsquote um<br />

jeden Einzelfall maximal zu bemühen. 134<br />

Über die Reha-Beraterinnen und Berater hinaus wurden auch die Leitungen der Reha-<br />

Teams und die Grundsicherungsstellen nach ihren Entscheidungsprämissen befragt, wobei<br />

nahezu identische Items verwendet wurden. Die Verteilung der Aussagen ist sehr ähnlich,<br />

eine Effizienzorientierung ist jedoch unter den Leitungen der Reha-Teams und den<br />

Grundsicherungsstellen stärker ausgeprägt. In den Grundsicherungsstellen spielt wiederum<br />

die schnelle Eingliederung und das Bemühen um jeden Einzelfall eine geringere Rolle<br />

als in den Agenturen (vgl. Tabelle A26 im Anhang). Auffällig ist, dass keine signifikanten<br />

131 Spearman-Rho = 0,224 bzw. 0,436 (beide signifikant auf dem Niveau 0,01)<br />

132 Spearman-Rho = -0,173, signifikant auf dem Niveau 0,05.<br />

133 Spearman-Rho = -0,342, signifikant auf dem Niveau 0,01.<br />

134 56 % erklärte Gesamtvarianz der fünf genannten Items durch diese beiden Faktoren.<br />

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