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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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größer. Zwischen den Kohorten 2007 und 2008 zeigt sich nochmals ein Anstieg der Wahrscheinlichkeit,<br />

die auch in Kohorte 2009 nicht zurückgeht.<br />

Es lässt sich zunächst feststellen, dass die Behinderungsart ein entscheidendes Merkmal darstellt,<br />

sowohl <strong>für</strong> die generellen Zugangschancen <strong>für</strong> Maßnahmen als auch <strong>für</strong> die Art der Maßnahme, an<br />

der ein Rehabilitand teilnimmt. Im Vergleich zu Personen mit einer Behinderung des Stütz- und<br />

Bewegungsapparates (Referenzkategorie: ref.) haben mit Ausnahme der Menschen mit psychischen<br />

und geistigen Behinderungen alle weiteren Behinderungsarten eine deutlich höhere generelle Teilnahmewahrscheinlichkeit.<br />

Wie die deskriptiven Analysen gezeigt haben, münden Personen mit<br />

einer geistigen Einschränkung überwiegend in eine Werkstatt <strong>für</strong> behinderte Menschen, was in<br />

Modell 2 bestätigt wird. Jugendliche mit einer Lernbehinderung zeigen in Modell 2 <strong>für</strong> alle relevanten<br />

Maßnahmearten eine größere Teilnahmewahrscheinlichkeit.<br />

Wie sich in den deskriptiven Analysen bereits angedeutet hat, haben in Modell 1 Männer eine größere<br />

Chance auf eine Maßnahmeteilnahme als Frauen. In Modell 2 zeigt sich nur <strong>für</strong> rehabilitationsspezifische<br />

Ausbildungen und die Maßnahmekette ‘vorbereitende Maßnahme plus Berufsausbildung‘<br />

eine höhere Teilnahmechance <strong>für</strong> Männer. Auch die deutsche Staatsangehörigkeit erhöht<br />

die Teilnahmewahrscheinlichkeit in beiden Modellen. Ein Alter von über 20 Jahren verringert die<br />

Chance auf generelle Teilnahme (Modell 1). Modell 2 zeigt, dass dies auch <strong>für</strong> allgemeine und rehabilitationsspezifische<br />

BvB sowie die Maßnahmenkette gilt. Für Ausbildungen im Zuge einer<br />

Benachteiligtenförderung erhöhen sich hingegen die Teilnahmechancen <strong>für</strong> über 20-Jährige.<br />

Auch ein erfolgreich absolvierter Schulbesuch verbessert die generellen Teilnahmechancen. Der<br />

Besuch einer Förderschule zeigt hierbei den größten Effekt. In Modell 2 können die Ergebnisse dahingehend<br />

interpretiert werden, dass ein höheres Bildungsniveau die Teilnahmewahrscheinlichkeit<br />

<strong>für</strong> allgemeine und besondere BvB, rehabilitationsspezifische und BNF-Ausbildungen sowie die<br />

Maßnahmekette erhöht. Einzige Ausnahme stellt die Gruppe der Rehabilitanden mit Fachhochschulreife<br />

und Abitur dar, deren Chance bei allgemeinen und rehaspezifischen BvB signifikant geringer<br />

ist. Diese Gruppe erhält eher eine rehaspezifische Berufsausbildung oder die <strong>für</strong> die Ersteingliederung<br />

typische Maßnahmekette bestehend aus vorbereitender Maßnahme und Berufsausbildung.<br />

Neben soziodemographischen Merkmalen hat auch die Wohnregion der Rehabilitanden einen starken<br />

Einfluss. In Analogie zur Typisierung von <strong>Arbeit</strong>smarktregionen durch das IAB (Dauth et al.<br />

2008), können die einzelnen Agenturbezirke auch hinsichtlich der Ausbildungsmärkte nach vergleichbaren<br />

Typen kontrastiert werden (Heineck et al. 2011). Es lassen sich folgende Typen unterscheiden:<br />

Typ I: Bezirke im Osten mit hoher <strong>Arbeit</strong>slosigkeit und sehr niedrigem Schulabgängeranteil<br />

Typ Ia: ländliche Bezirke mit ungünstigem Ausbildungsmarktumfeld (AMU)<br />

Typ Ib: ländliche Bezirke mit großbetrieblicher Umgebung<br />

Typ Ic: städtische Bezirke mit hohem Tertiarisierungsgrad<br />

Typ II: Bezirke mit höherer <strong>Arbeit</strong>slosigkeit und höherem Schulabgängeranteil<br />

Typ IIa: ländliche Bezirke mit hohem Tertiarisierungsgrad, ohne großbetriebliche Umgebung<br />

Typ IIb: großstädtische Bezirke mit günstigem AMU und großbetrieblicher Umgebung<br />

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