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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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Wiedereingliederung in Bundesländern wie Bayern, Bremen oder Hamburg. Wird zudem nach den<br />

SGB III-Regionaltypen differenziert, die unterschiedliche Strukturregionen Deutschlands auf Agenturebene<br />

(SGB III) ausweisen, lässt sich die Verteilung von Erst- und Wiedereingliederung über die<br />

unterschiedlichen Strukturregionen noch unmittelbarer abbilden (Dauth et al. 2008). Dieses Merkmal<br />

ordnet die Agenturbezirke Deutschlands anhand verschiedener Kriterien hinsichtlich der Strukturstärke<br />

und kann somit angeben, ob sich eine Agentur in einem Bereich Deutschlands befindet,<br />

der mit einer eher schlechten <strong>Arbeit</strong>smarktlage ausgestattet ist (Tabelle A 4 im Anhang). Hierbei<br />

lässt sich erkennen, dass der Anteil der Wiedereingliederung im Vergleich zum Anteil der Ersteingliederung<br />

in strukturstarken Gegenden höher ausfällt als in strukturschwachen. So werden 2007<br />

60 Prozent in Ersteingliederung in strukturstarken Gegenden gefördert und 40 Prozent in Wiedereingliederung.<br />

In strukturschwachen Gebieten sind es 68 Prozent Personen in Ersteingliederung<br />

und ein knappes Drittel innerhalb der Wiedereingliederung.<br />

Eine Erklärung <strong>für</strong> die unterschiedlichen Anteile an Personen der Ersteingliederung in einigen Bundesländern<br />

kann in der Schulsituation begründet sein. In Mecklenburg-Vorpommern werden bspw.<br />

knapp 80 Prozent aller Jugendlichen mit Förderbedarf innerhalb einer Förderschule unterrichtet, in<br />

Brandenburg sind es 72 Prozent (Klemm 2009). In Hamburg liegt der Anteil bei 85 Prozent und in<br />

Bayern bei 88 Prozent. In Bremen werden allerdings bereits 45 Prozent integrativ beschult.<br />

Unter der Annahme, dass die Zusammenarbeit zwischen <strong>Rehabilitation</strong>sberatern und Förderschulen<br />

enger ausgestaltet ist als bei anderen Schulformen, wäre in Bremen ein wesentlich niedrigerer Anteil<br />

an Personen der Ersteingliederung zu erwarten. Dies kann aber alleine durch die deskriptiven<br />

Auswertungen nicht validiert werden. Die Übergänge in Berufsausbildung fallen in Mecklenburg-<br />

Vorpommern und Brandenburg wesentlich geringer aus als in Bremen, Bayern oder Hamburg, was<br />

allerdings wieder mit der Strukturschwäche bzw. dem ungünstigeren Ausbildungsmarktverhältnissen<br />

in den beiden erstgenannten Bundesländern zusammenhängt (Heineck et al. 2011).<br />

Des Weiteren zeigt Mecklenburg-Vorpommern im bundesweiten Vergleich die höchste Quote in<br />

Bezug auf Schulabgänger ohne Abschluss. Von 2007 bis 2009 ist hier sogar ein Anstieg um knapp<br />

zwei Prozentpunkte zu verzeichnen (Feist und Bahrke 2011). Mecklenburg-Vorpommern nimmt in<br />

diesem „Ranking“ den letzten Platz ein, Brandenburg den 12. Platz. Dagegen schneiden Bayern und<br />

Bremen wesentlich besser ab (Rang drei und vier). Höhere Zahlen bei Schulabgängern ohne Abschluss,<br />

kombiniert mit einer schlechten Ausbildungsmarktlage könnten vermehrt Anerkennungen<br />

als Rehabilitand nach sich ziehen.<br />

Gleichzeitig zeigt sich ein höherer Anteil an Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer Lernbehinderung<br />

unter Rehabilitanden in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu Bayern, Bremen<br />

und Hamburg. In Brandenburg liegt der Anteil lernbehinderter Rehabilitanden der Ersteingliederung<br />

insgesamt allerdings geringer als in Bayern und Hamburg (Tabellen A 5 und A 6 im Anhang).<br />

Der Zusammenhang zwischen hohem Anteil an lernbehinderten jungen Menschen und erhöhtem<br />

Anteil an Personen der Ersteingliederung im Vergleich zur Wiedereingliederung könnte demnach<br />

<strong>für</strong> Mecklenburg-Vorpommern gelten, trifft allerdings nicht auf Brandenburg zu.<br />

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