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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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ANFORDERUNGEN AN EINE MIKROÖKONOMISCHE WIRKUNGSANALYSE<br />

aber <strong>für</strong> die andere nicht, oder eine „Naturkatastrophe“, die zwei vergleichbare geographi-<br />

sche Areale in unterschiedlicher Weise betrifft (z.B. Wegfall/Insolvenz eines Trägers).<br />

Grundlage <strong>für</strong> die Anwendung eines DID-Schätzers sind Daten mit einer Längsschnittsdi-<br />

mension. Unter der Annahme, dass z.B. der Politikwechsel in Zeitpunkt k stattfindet, muss<br />

jedes Individuum vor (t0k) dem Politikwechsel beobachtet werden. dit ist<br />

entsprechend der Treatmentstatus von Person i zum Zeitpunkt t. Für die Identifikation<br />

werden nun die folgenden zwei Annahmen getroffen:<br />

a) Gemeinsamer Trend: Die Entwicklung der Ergebnisse beider Gruppen wird durch<br />

einen unabhängigen Schock auf aggregierter Ebene in gleicher Weise beeinflusst.<br />

b) Keine Selektion aufgrund eines vorübergehenden Schocks: Vorübergehende, unbe-<br />

obachtbare Schocks, die das Verhalten der Individuen in Bezug auf die Teilnahme<br />

beeinflussen, treten nicht auf.<br />

Formal bedeutet dies, dass<br />

E u u | d 1]<br />

E[<br />

u u | d 0]<br />

E[<br />

u u ]<br />

(9)<br />

[ it1<br />

it 0 i<br />

it1<br />

it0<br />

i<br />

it1<br />

it 0<br />

ist. Unter der Hypothese der Zufälligkeit durch den Politikwechsel (das natürliche Experi-<br />

ment) kann eine Selektion aufgrund von Nichtteilnahmeergebnissen in der ersten Diffe-<br />

renz daher ausgeschlossen werden. Unter dieser Bedingung kann der ATT identifiziert<br />

werden:<br />

mit<br />

DiD 1 1 0 0<br />

ˆ [ y y ] [<br />

y y ] und<br />

t<br />

1<br />

t<br />

0<br />

t<br />

1<br />

t<br />

0<br />

ˆ<br />

DiD ATT<br />

E[ ] <br />

d<br />

yt als durchschnittlichem Ergebnis <strong>für</strong> die Gruppe d zum Zeitpunkt t.<br />

Auch bei der Unterstellung der Situation eines natürlichen Experiments sind einige Ein-<br />

schränkungen zu beachten, <strong>für</strong> die allerdings Korrekturmöglichkeiten (unter Berücksichti-<br />

gung weiterer Annahmen) in der Literatur vorgeschlagen werden. Die wesentlichen Ein-<br />

schränkungen sind:<br />

a) Selektion aufgrund spezifischer temporärer Schocks („Ashenfelter's Dip“): Ändert<br />

(10)<br />

z.B. die Teilnehmergruppe ihr Verhalten vor dem Politikwechsel in Antizipation der<br />

Teilnahme, ist das Referenzergebnis vor dem Programm (die Basis der ersten Dif-<br />

ferenz) verzerrt.<br />

b) Vorliegen unterschiedlicher makroökonomischer Trends: Wenn die Gruppen der<br />

Anspruchsberechtigten und Nichtanspruchsberechtigten unterschiedlich auf ma-<br />

kroökonomische Änderungen reagieren, ist die Annahme des gemeinsamen Trends<br />

verletzt. Z.B. können sich im Abschwung die <strong>Arbeit</strong>smarktchancen einer Gruppe<br />

stärker verschlechtern als die der anderen Gruppe.<br />

c) Lineare Separabilität der Störgrößen: Die <strong>für</strong> den DiD-Schätzer unterstellte Annah-<br />

me ist unrealistisch bei Vorliegen einer binären Ergebnisvariablen, z.B. Beschäfti-<br />

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