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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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aus unserer Sicht dann wirtschaftlicher sind, auch den Anforderungen der<br />

gesundheitlichen Einschränkung genüge tun [...].“ (JC GF 7)<br />

8.2.7 Zwischenfazit aus den Fallstudien<br />

In allen Agenturen folgen die LTA dem übergeordneten Ziel, den Rehabilitandinnen und<br />

Rehabilitanden eine Integration in einen leidensgerechten Ausbildungs- oder <strong>Arbeit</strong>splatz<br />

zu ermöglichen, auch wenn – nachrangig – sozialpolitische Motive einzelner Akteure hinzukommen<br />

können. In der Ersteingliederung hat dabei das Ziel einer Berufsausbildung<br />

durchweg einen hohen Stellenwert. Bis auf wenige Ausnahmen erfolgt die Planung der<br />

LTA dabei schrittweise, Maßnahme <strong>für</strong> Maßnahme, auch wenn sich im biografischen Prozess<br />

faktisch Maßnahmenketten herausbilden. Selbst in typischen Ketten, wie der Abfolge<br />

von BvB und nachfolgenden Ausbildungen, wird die Planung und Entscheidung über eine<br />

konkrete Ausbildung vom Ergebnis der vorangehenden Maßnahme abhängig gemacht.<br />

Alle Reha-Beratungen betonen, dass im Mittelpunkt ihrer Entscheidung nicht primär die<br />

Kosten einer Maßnahme stehen, sondern die Kundinnen und Kunden und deren Integrationschancen.<br />

Nach den grundlegenden Aussagen der Reha-Beratungen bekommen alle<br />

Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, was sie brauchen. Aber wenn in die Entscheidungen<br />

über den Bedarf auch die Bewertungen der medizinischen Fachdienste eingehen,<br />

wird der konkrete Bedarf maßgeblich von den Reha-Beratungen interpretiert bzw. definiert.<br />

Hier erhalten insbesondere die agenturspezifischen Zielsetzungen und die Geschäftspolitik<br />

Einfluss, die auf die Reha-Beratungsfachkräfte Druck ausüben, in jedem Einzelfall mit<br />

der Wahl bestimmter Maßnahmen ihren Beitrag zur Erreichung der vorgegebenen Ziele<br />

und Planungen zu leisten. Zu diesen Vorgaben zählen Integrationsquoten ebenso wie die<br />

Dauer der <strong>Arbeit</strong>slosigkeit (bzw. Maßnahme/<strong>Rehabilitation</strong>) und die Einhaltung des Kostenrahmens<br />

durch die Orientierung an der vorab geplanten Maßnahmenstruktur.<br />

Weitere Einflussfaktoren auf die Auswahl der Maßnahmen sind die regional unterschiedlichen<br />

Mobilitätsanforderungen bzw. die individuelle Mobilitätsbereitschaft, das vorhandene<br />

Maßnahmenangebot, Strategien gegen eine lange Abwesenheit vom <strong>Arbeit</strong>smarkt oder <strong>für</strong><br />

möglichst betriebsnahe Maßnahmen, familiale Widerstände gegen die Stigmatisierung als<br />

Behinderte oder Schwerpunktsetzungen auf Rehabilitandinnen und Rehabilitanden mit<br />

guten Eingliederungschancen. In einzelnen Agenturen wird im Zuge der Maßnahmenauswahl<br />

nicht ausschließlich auf die Bedarfe einzelner Rehabilitandinnen und Rehabilitanden<br />

geachtet, sondern auch auf die Pflege der Trägerlandschaft, um langfristig ein breites Angebot<br />

aufrecht erhalten zu können.<br />

Bei der Eignungsdiagnostik stützen sich Reha-Beratungen stark auf die ärztlichen und<br />

psychologischen Gutachten, die ggf. durch weitere Instrumente wie Praktika zur Eignungsabklärung<br />

ergänzt werden. Die Entscheidung <strong>für</strong> eine bestimmte LTA erfolgt dann<br />

jedoch üblicherweise auf der Basis des Erfahrungswissens der Reha-Beratungen.<br />

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