10.03.2013 Aufrufe

Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2009: S. 37), wie er in Artikel 24 der Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen<br />

mit Behinderung gefordert wird.<br />

Institutionelle Einflussfaktoren<br />

In der beruflichen <strong>Rehabilitation</strong> trägt die vermittelnde Institution (Grundsicherungsstelle oder<br />

<strong>Arbeit</strong>sagentur) eine entscheidende Rolle <strong>für</strong> den Prozessablauf, denn in ihr werden die Rahmenbedingungen<br />

der Makroebene mit den individuellen Merkmalen der Rehabilitanden auf der Mikroebene<br />

zu einem konkreten Prozess verknüpft, wobei die Vermittlerinnen und Vermittler/Beraterinnen<br />

und Berater 18 als Repräsentanten der jeweiligen Institution fungieren. Neben den vermittelnden<br />

Institutionen nehmen auch die Maßnahmeträger einen wichtigen Platz im institutionellen Gefüge<br />

der beruflichen <strong>Rehabilitation</strong> ein. Im Folgenden wird zwischen institutionell-strukturellen und<br />

institutionell-personalen Faktoren sowie dem regionalen Maßnahmeangebot unterschieden.<br />

Institutionell-strukturelle Faktoren bezeichnen insbesondere behördliche Vorgaben wie Handlungsanweisungen<br />

oder Handlungsprogramme, die bestimmte Vorgaben oder Strukturen des Handelns<br />

schaffen. Das regionale Maßnahmeangebot erweist sich ebenfalls als institutionell bedeutende<br />

Determinante des <strong>Rehabilitation</strong>sprozesses. Bestimmte Maßnahmestrukturen sind in größeren Ballungsgebieten<br />

häufiger vertreten als in ländlichen Gegenden (Schubert et al. 2007). Gerade <strong>für</strong><br />

Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen könnte eine größere räumliche Distanz zu den<br />

<strong>für</strong> sie notwendigen Maßnahmen bzw. eine Nicht-Inanspruchnahme von internatsähnlichen Unterbringungen<br />

(aus welchen Gründen auch immer) eine besonders schwerwiegende Hürde darstellen.<br />

Institutionell-personale Faktoren beziehen sich auf Kennzeichen im Hinblick auf das Personal innerhalb<br />

der Institutionen. Zum einen ergaben sich mit den strukturellen Veränderungen durch die<br />

Einführung des SGB II große personelle Umstrukturierungen des bestehenden Mitarbeiterstabes<br />

beim Übergang in <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften (ARGE), Agenturen und optierenden Kommunen, zum<br />

anderen wurden auch oft befristete <strong>Arbeit</strong>sverträge vergeben, was zu erhöhter Personalfluktuation<br />

führt. Dies ist eine Tendenz, die gerade hinsichtlich der spezifischen Betreuungs- und Beratungserfordernisse<br />

von gesundheitlich beeinträchtigten Personen als problematisch einzustufen ist<br />

(Schubert et al. 2007). Des Weiteren kann dies zu einer, zumindest zeitweisen<br />

Deprofessionalisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen, was bspw. die Wechselwirkung<br />

mit anderen Institutionen beeinflussen kann (Wynne und McAnaney 2010). Die<br />

Implementationsstudie 1 zeigt dabei allerdings, dass Reha-Berater zum Teil schon lange als solche<br />

eingesetzt sind. Im Reha-Bereich scheint die Personalfluktuation im Speziellen nicht sonderlich<br />

hoch zu sein (Sommer et al. 2011).<br />

Auf der institutionellen Ebene im Bereich des <strong>Rehabilitation</strong>strägers BA spielen zudem die Fachdienste<br />

eine wichtige Rolle im Prozess der beruflichen <strong>Rehabilitation</strong>. Der Ärztliche Dienst ist neben<br />

dem Psychologischen Dienst und dem Technischen Beratungsdienst einer von drei rehabilitationsrelevanten<br />

internen Fachdiensten der BA, die in Fragen der beruflichen <strong>Rehabilitation</strong> herangezogen<br />

und unterstützend im Vermittlungs- und Beratungsprozess involviert sein können. Alle Dienste<br />

können von den Vermittlern beauftragt werden, mit beratenden Leistungen bei gesundheitlichen<br />

18<br />

Zur besseren Lesbarkeit wird im Folgenden nur noch von Vermittlern und Beratern gesprochen, auch<br />

wenn damit Frauen und Männer gemeint sind.<br />

56

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!