10.03.2013 Aufrufe

Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schlüsse auf das Niveau der Ausbildungsfähigkeit und die in Frage kommenden Berufe<br />

ziehen lassen. Aus diesem Grund besitzen die Gutachten des Psychologischen Dienstes<br />

insbesondere in der Ersteingliederung ein hohes Gewicht. Aber auch in der Wiedereingliederung<br />

geben die Ergebnisse der Befundung Hinweise <strong>für</strong> die Art und den Umfang der<br />

Beschäftigungsfähigkeit und Belastbarkeit. Insbesondere Beschäftigte, die noch wenig<br />

Erfahrung mit beruflicher <strong>Rehabilitation</strong> sammeln konnten, sind auf die Empfehlungen der<br />

Dienste angewiesen.<br />

Üblicherweise führten die Ärztlichen und Psychologischen Dienste aus, dass sie eine unabhängige<br />

Begutachtung durchführen, die auf die Erstellung des positiven und negativen<br />

Leistungsbildes abzielt. Aus einer Agentur kam jedoch auch der Hinweis, dass vor der<br />

Begutachtung ggf. auch Rücksprachen mit der Reha-Beratung erfolgen würden, um die<br />

Gutachten auf die <strong>für</strong> die Kundin/den Kunden angedachte Förderung auszurichten.<br />

"[...] man will ja auch dem Kunden ja nicht irgendwas zureden, was vielleicht<br />

gar nicht umsetzbar ist, dann kann man eben auch nochmal persönlich mit<br />

dem Reha-Berater sprechen, wie die darüber denken, was sie zu dem Fall<br />

denken, was man da als Unterstützung geben könnte [...]." (PD 12)<br />

Der Einschaltgrad der Ärztlichen Dienste variiert in den einzelnen Agenturen, ohne dass<br />

dies durch die Fallstudien quantifiziert werden konnte. Ob die Reha-Beraterinnen und<br />

-Berater den Ärztlichen Dienst einschalten, ist von ihrer Erfahrung abhängig, aber auch<br />

von den gesundheitlichen Einschränkungen und den bereits vorliegenden Gutachten. In<br />

der Ersteingliederung wird der Psychologische Dienst grundsätzlich immer eingeschaltet.<br />

Wenn die Jugendlichen nicht aus Förderschulen kommen, sondern im Rahmen der Berufsberatung<br />

als möglicher Reha-Fall identifiziert werden, erfolgt die Einschaltung meist<br />

über das Team U25 (Berufsberatung bzw. Ausbildungsvermittlung).<br />

6.2.2 Formen und Anzahl der Begutachtung<br />

Nach Angaben der befragten Ärztlichen Dienste werden in ca. 60 bis 70 % ihrer Beauftragungen<br />

Entscheidungen nach Aktenlage getroffen. 70 Lediglich in einer Agentur werden<br />

häufiger als Gutachten nach Aktenlage Gutachten nach Untersuchung erstellt. Üblicherweise<br />

erfordern Gutachten nach Aktenlage weniger Zeit und werden als kundenfreundlicher<br />

eingeschätzt, da den Kundinnen und Kunden keine weitere und ggf. unnötige Untersuchung<br />

zugemutet wird. Allerdings sind <strong>für</strong> eine Begutachtung nach Aktenlage aussagekräftige<br />

ärztliche Gutachten und vollständige/ausführliche Informationen über Einschränkungen<br />

erforderlich. Liegen diese nicht vor, müssen externe Gutachten eingeholt werden,<br />

wodurch eine Befundung nach Aktenlage deutlich länger dauert.<br />

70<br />

In einer Agentur gab es die Weisung, dass 90 % aller Befundungen nach Aktenlage zu erledigen sind.<br />

Inwieweit hier potenzielle Rehabilitandinnen und Rehabilitanden evtl. gegenüber anderen Kundengruppen<br />

bevorzugt begutachtet werden, ließ sich nicht feststellen.<br />

50

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!