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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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Empowerment<br />

Als einen Referenzpunkt <strong>für</strong> die Exploration beraterischen Handelns nutzte die Implementationsstudie<br />

1 das in der wissenschaftlichen Diskussion im Bereich der <strong>Arbeit</strong> mit Menschen<br />

mit Behinderungen viel beachtete Konzept des Empowerments. Hierbei ist zu berücksichtigen,<br />

dass weder die BA noch das SGB III alle Elemente dieses Konzept explizit<br />

übernommen hat. Der vergleichenden Betrachtung beider Konzepte im Rahmen der Implementationsstudie<br />

1 kommt somit nur eine erkenntnisleitende aber keine unmittelbar<br />

normative Funktion zu.<br />

Ähnlich dem Begriff Inklusion und mit diesem auch eng verbunden ist das Empowerment-<br />

Konzept zu einem Schlagwort in der <strong>Arbeit</strong> mit Menschen mit Behinderungen geworden.<br />

Es verspricht Ansätze, gesellschaftlich marginalisierten Gruppen zu helfen, sich selbst zu<br />

helfen und mehr Einfluss auf ihre Lebensumstände (zurück) zu gewinnen. 85 Herringer definiert<br />

Empowerment als „Entwicklungsprozesse in der Dimension der Zeit, in deren Verlauf<br />

Menschen die Kraft gewinnen, derer sie bedürfen, um ein nach eigenen Maßstäben<br />

buchstabiertes ‚besseres Leben’ zu leben“ 86 . Empowerment wird dabei zum Einen auf einer<br />

individuellen Ebene als Prozess der Aneignung von Autonomie über die eigenen Lebensbedingungen<br />

und -entwürfe verstanden, zum Anderen als Fokus professioneller Bemühungen,<br />

diesen Prozess zu unterstützen. Beratung im Sinne des Empowerment-<br />

Konzeptes versucht, ebenso wie es Ziel der Reha-Beratung ist, die Aktivierung und<br />

Selbstbestimmung von Kundinnen und Kunden zu unterstützen.<br />

Im Bereich der Sozialen <strong>Arbeit</strong> wird Empowerment als Handlungskonzept <strong>für</strong> professionelle<br />

Akteure diskutiert. Wesentliche Handlungsdimensionen des Konzeptes sind die Fokussierung<br />

von Stärken, die Veränderung der Beziehung zwischen betroffenen Menschen und<br />

professionell Tätigen, die Gestaltung von Maßnahmen und Hilfsangeboten, die Fokussierung<br />

des Gemeinwesens, der Einbezug von Kundinnen und Kunden oder Klientinnen und<br />

Klienten in die Evaluation und Qualitätskontrolle sowie die Akzeptanz von Pluralität in der<br />

Gestaltung von professionellem Handeln. Für den Bereich der Beratung im Allgemeinen<br />

und der Reha-Beratung im Besonderen verlangt das Empowerment-Konzept eine stärkere<br />

Ausrichtung der Beratung als Dienstleistung, die Kundinnen und Kunden Informationen<br />

und Problemlösungsansätze bereit stellt und sie bei der Wahl individueller Berufswegeentscheidungen<br />

unterstützt. Im Rahmen der Implementationsstudie I wurden bei bei der Untersuchung<br />

der Reha-Prozesse in der BA insbesondere die beiden erst genannten Dimensionen<br />

in den Blick genommen: Die Fokussierung von Stärken und die Veränderung der<br />

Beziehung zwischen betroffenen Menschen und professionell Tätigen.<br />

85 Vgl. Theunissen (2007): S. 11<br />

86 Herringer (2006): S. 13<br />

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