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Berufliche Rehabilitation [PDF, 6MB] - Bundesministerium für Arbeit ...

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Prinzipien formuliert. 23 Ergänzend hierzu hat Biermann (2008) aus unterschiedlichen Dokumenten<br />

der BA Kriterien gebündelt bzw. abgeleitet, die speziell auf eine nachhaltige<br />

Integration in das <strong>Arbeit</strong>sleben bzw. den <strong>Arbeit</strong>smarkt ausgerichtet sind, und die vor allem<br />

<strong>für</strong> das Beratungshandeln in den Agenturen, aber auch den anderen <strong>Rehabilitation</strong>strägern<br />

als Orientierung in der Beratung und bei der Gestaltung der Reha-Prozesse dienen<br />

sollen (vgl. Tabelle 2).<br />

Allgemeine Prinzipien<br />

des Paradigmenwechsels<br />

von der Fürsorge<br />

zur Teilhabe<br />

Vgl. BA (2002): S. 411<br />

Ergänzende spezielle<br />

Kriterien der beruflichen<br />

<strong>Rehabilitation</strong><br />

Vgl. Biermann (2008):<br />

S. 17f<br />

Prinzipien und Kriterien der <strong>Rehabilitation</strong><br />

• Selbstbestimmung und Teilhabe<br />

• Individuelle Hilfen<br />

• Vorrang von Prävention<br />

• Leistungsanspruch <strong>für</strong> Betroffene<br />

• Allgemeine vor besonderen Leistungen<br />

• Mitwirkungspflicht der Betroffenen<br />

• Wunsch- und Wahlrecht der Betroffenen<br />

• Finalprinzip statt Kausalitätsprinzip bzw. Hilfen unabhängig<br />

von der Ursache der Behinderung<br />

• Reha vor Rente und Pflege<br />

• Vorrang des Lernortes Betrieb vor Reha-Einrichtungen<br />

(WfbM, BBW, BFW)<br />

• Wohnortnahe vor überregionaler <strong>Rehabilitation</strong><br />

• Vorrang von ambulanten vor separaten Maßnahmen<br />

• Anerkannte Ausbildung vor Sonderregelung, wie z. B. „Behinderten-Berufe“<br />

• <strong>Arbeit</strong>smarktintegration in sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung vor einer Tätigkeit in geschützten Bereichen<br />

• Matching von individuellen Ressourcen und <strong>Arbeit</strong>splatzangebot<br />

• Vermittelbarkeit, Employability vor allgemeinen Bildungsansprüchen<br />

• Netzwerke, Bietergemeinschaften<br />

• Angemessene Ausstattung der Einrichtungen und qualifiziertes<br />

Personal<br />

Tabelle 2 Prinzipien und Kriterien der <strong>Rehabilitation</strong><br />

Die starke <strong>Arbeit</strong>smarktorientierung dieser Prinzipien ist nicht nur Chance auf ein größeres<br />

Maß an Teilhabe. Mit der starken Orientierung auf den <strong>Arbeit</strong>smarkt gerät die berufliche<br />

<strong>Rehabilitation</strong> auch unter Einfluss von konjunkturell, demographisch oder modernisierungsbedingten<br />

Entwicklungsprozessen des <strong>Arbeit</strong>smarktes. 24 Die LTA müssen sich damit<br />

viel stärker an den Anforderungen des <strong>Arbeit</strong>smarktes orientieren, ohne dabei die spezifischen<br />

Voraussetzungen von Menschen mit Behinderungen oder von Behinderung bedrohten<br />

Menschen zu vernachlässigen.<br />

23 Vgl. BA (2002): S. 411 und Tabelle 2<br />

24 Vgl. Biermann, H. (2008): S. 32 ff<br />

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