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die immanente sprachauffassung - Roderic - Universitat de València

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da ist, nun er mein ist, kann ich noch weinen? o <strong>de</strong>s albernen Mädchens! ist es <strong>de</strong>nn nicht wirklich? ist er<br />

<strong>de</strong>r Herrliche nicht, und ist er nicht mein! o ihr Schatten seliger Zeit! ihr meine trauten Erinnerungen!<br />

(Schmidt, 1994: 122)<br />

Diotima schreibt an Hyperion. „Hören“ be<strong>de</strong>utet hier so viel wie 'erfahren'.<br />

Dann sammelt mein Haufe sich um mich her, mit Lust, und es ist wun<strong>de</strong>rbar, wie auch <strong>die</strong> Ältesten und<br />

Trotzigsten in aller meiner Jugend mich ehren. Wir wer<strong>de</strong>n vertrauter und mancher erzählt, wie’s ihm erging<br />

im Leben und mein Herz schwillt oft von mancherlei Schicksal. (Schmidt, 1994: 125)<br />

Durch <strong>die</strong> Erzählung geben <strong>die</strong> Leute Auskunft über ihren Lebenslauf.<br />

Eben hör’ ich, unser ehrlos Heer sei nun zerstreut. (Schmidt, 1994: 131)<br />

Hyperion schreibt an Diotima und erzählt ihr von seiner militärischen Nie<strong>de</strong>rlage. Hier be<strong>de</strong>utet<br />

„Hören“ so viel wie 'gesprochene Nachricht bzw. Mitteilung erhalten'.<br />

Doch was ich eigentlich dir schreiben wollte, weil doch einmal das Gemäl<strong>de</strong> seinen Rahmen und <strong>de</strong>r Mann<br />

sein Tagwerk haben muss, so will ich noch auf eine Zeitlang Dienste nehmen bei <strong>de</strong>r russischen Flotte;<br />

<strong>de</strong>nn mit <strong>de</strong>n Griechen hab’ ich weiter nichts zu tun.<br />

[...]<br />

Ich bin so gar nichts, bin so ruhmlos, wie <strong>de</strong>r ärmste Knecht. Ich bin verbannt, verflucht, wie ein gemeiner<br />

Rebell und mancher Grieche in Morea wird von unsern Hel<strong>de</strong>ntaten, wie von einer Diebsgeschichte, seinen<br />

Kin<strong>de</strong>skin<strong>de</strong>rn künftighin erzählen.<br />

[...]<br />

So lautet <strong>die</strong> Antwort auf <strong>de</strong>n Brief, worin ich mein Beginnen ihm geschrieben. (Schmidt, 1994: 132)<br />

Hyperion „schreibt“ an Diotima, weil er <strong>die</strong>s vermitteln will. Durch das Erzählen wird <strong>die</strong> Geschichte<br />

von einer Generation an <strong>die</strong> nächste weitergegeben. Das Verb „schreiben“ be<strong>de</strong>utet hier<br />

so viel wie 'erzählen, mitteilen'.<br />

Die Schlacht, wovon ich an Diotima geschrieben, begann. (Schmidt, 1994: 137)<br />

Das Verb „schreiben“ heißt hier so viel wie 'Bericht erstatten, benachrichtigen'.<br />

Von <strong>de</strong>m Diener, <strong>de</strong>r mich aus <strong>de</strong>r Schlacht trug, hört’ ich nachher, <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Schiffe, <strong>die</strong> <strong>de</strong>n Kampf begonnen,<br />

seien in <strong>die</strong> Luft geflogen, <strong>de</strong>n Augenblick darauf, nach<strong>de</strong>m er mit <strong>de</strong>m Wundarzt mich in einem<br />

Boote weggebracht. (Schmidt, 1994: 138)<br />

Hyperion schreibt an Bellarmin über seine unerwartete Rettung vor einem sicheren Tod. Der<br />

Diener hat Hyperion erzählt, was passiert ist.<br />

O ich will es nie vergessen, Hyperion! wie <strong>de</strong>in Schiff vor meinen Augen im Feuer aufging, und donnernd,<br />

in <strong>die</strong> rasen<strong>de</strong> Flamme <strong>die</strong> Schiffer mit sich hinaufriss, und unter <strong>de</strong>n wenigen geretteten kein Hyperion<br />

war. Ich war von Sinnen und <strong>de</strong>r grimmige Schlachtlärm stillte mich nicht. Doch hört’ ich bald von dir und<br />

flog dir nach, sobald wir mit <strong>de</strong>m Fein<strong>de</strong> vollends fertig waren. (Schmidt, 1994: 139)<br />

Alabanda spricht mit Hyperion, nach<strong>de</strong>m <strong>die</strong>ser sich von seinen Kriegswun<strong>de</strong>n etwas erholt hat<br />

und schon sprechen kann. Alabanda erzählt, er erhielt Auskunft über <strong>de</strong>n Zustand Hyperions.<br />

o Hyperion! Doch hat sie wohl <strong>de</strong>n letzten Brief noch nicht. Du musst nur eilen, ihr zu schreiben, dass du<br />

lebst.<br />

Bester Alabanda! rief ich, das ist Trost! Ich schreibe gleich und schicke meinen Diener fort damit. O ich<br />

will ihm alles, was ich habe, bieten, dass er eilt und noch zu rechter Zeit nach Kalaurea kommt.<br />

[...]<br />

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