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die immanente sprachauffassung - Roderic - Universitat de València

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unzufrie<strong>de</strong>n im Gewinne,<br />

hab’ ich stolz darob geweint,<br />

dass zu herrlich meinem Sinne<br />

und zu mächtig sie erscheint.<br />

Ach! an <strong>de</strong>ine stille+ Schöne,<br />

selig hol<strong>de</strong>s Angesicht!<br />

Herz! an <strong>de</strong>ine Himmelstöne+<br />

ist gewohnt das meine nicht;<br />

Aber <strong>de</strong>ine Melo<strong>die</strong>n+<br />

#*181*#heitern mählig mir <strong>de</strong>n Sinn,<br />

dass <strong>die</strong> trüben Träume fliehen,<br />

und ich selbst ein andrer bin;<br />

bin ich dazu <strong>de</strong>nn erkoren?<br />

Ich zu <strong>de</strong>iner hohen Ruh’+,<br />

so zu Licht und Lust geboren,<br />

göttlich Glückliche! wie du? –<br />

Wie <strong>de</strong>in Vater und <strong>de</strong>r meine,<br />

<strong>de</strong>r in heitrer Majestät<br />

über seinem Eichenhaine<br />

dort in lichter Höhe geht,<br />

wie er in <strong>die</strong> Meereswogen,<br />

wo <strong>die</strong> kühle Tiefe blaut,<br />

steigend von <strong>de</strong>s Himmels Bogen,<br />

klar und still+ herunterschaut:<br />

So will ich aus Götterhöhen,<br />

neu geweiht in schön’rem Glück,<br />

froh zu singen+ und zu sehen,<br />

nun zu Sterblichen zurück.<br />

Die Eichbäume<br />

Aus <strong>de</strong>n Gärten komm’ ich zu euch, ihr Söhne <strong>de</strong>s Berges!<br />

Aus <strong>de</strong>n Gärten, da lebt <strong>die</strong> Natur geduldig und häuslich,<br />

pflegend und wie<strong>de</strong>r gepflegt mit <strong>de</strong>m fleißigen Menschen zusammen.<br />

Aber ihr, ihr Herrlichen! steht, wie ein Volk von Titanen<br />

in <strong>de</strong>r zahmeren Welt und gehört nur euch und <strong>de</strong>m Himmel,<br />

<strong>de</strong>r euch nährt’ und erzog, und <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, <strong>die</strong> euch geboren.<br />

Keiner von euch ist noch in <strong>die</strong> Schule <strong>de</strong>r Menschen gegangen,<br />

und ihr drängt euch fröhlich und frei, aus <strong>de</strong>r kräftigen Wurzel,<br />

untereinan<strong>de</strong>r herauf und ergreift, wie <strong>de</strong>r Adler <strong>die</strong> Beute,<br />

#*182*#mit gewaltigem Arme <strong>de</strong>n Raum, und gegen <strong>die</strong> Wolken<br />

ist euch heiter und groß <strong>die</strong> sonnige Krone gerichtet.<br />

Eine Welt ist je<strong>de</strong>r von euch, wie <strong>die</strong> Sterne <strong>de</strong>s Himmels<br />

lebt ihr, je<strong>de</strong>r ein Gott, in freiem Bun<strong>de</strong> zusammen.<br />

Könnt’ ich <strong>die</strong> Knechtschaft nur erdul<strong>de</strong>n, ich nei<strong>de</strong>te nimmer<br />

<strong>die</strong>sen Wald und schmiegte mich gern ans gesellige Leben.<br />

Fesselte nur nicht mehr ans gesellige Leben das Herz mich,<br />

das von Liebe nicht lässt, wie gern würd’ ich unter euch wohnen!<br />

An <strong>de</strong>n Äther<br />

Treu und freundlich, wie du, erzog <strong>de</strong>r Götter und Menschen<br />

keiner, o Vater Äther! mich auf; noch ehe <strong>die</strong> Mutter<br />

in <strong>die</strong> Arme mich nahm und ihre Brüste mich tränkten,<br />

fasstest du zärtlich mich an und gossest himmlischen Trank mir,<br />

mir <strong>de</strong>n heiligen Atem zuerst in <strong>de</strong>n keimen<strong>de</strong>n Busen.<br />

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