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die immanente sprachauffassung - Roderic - Universitat de València

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Im Roman sind alle Sprachvorstellungen außer »B.I.b.2.3. Worte sind vergänglich« belegt, was<br />

lediglich 2,44 % fehlen<strong>de</strong>r Vorstellungen be<strong>de</strong>utet. Aber in <strong>de</strong>n Gedichten fehlen <strong>die</strong> folgen<strong>de</strong>n<br />

13 Sprachvorstellungen, was sich auf beträchtliches 31,71 % fehlen<strong>de</strong>r Vorstellungen beläuft:<br />

B.I.a.1.1. Worte taugen nichts, um etwas zu bewirken.<br />

B.I.a.2.1. Man versteht sich manchmal ohne Worte sehr gut.<br />

B.I.a.3.1. Durch Sprache kann man keinen Einfluss auf <strong>die</strong> Menschen ausüben.<br />

B.I.a.3.2. Manchmal ist Schweigen würdiger als Sprechen und Klagen.<br />

B.I.a.3.4. Beson<strong>de</strong>rs starke Gefühle können sogar das Sprachvermögen blockieren.<br />

B.I.b.1.1. Durch Sprache kann man <strong>die</strong> Wirklichkeit nicht richtig darstellen bzw. erklären.<br />

B.II.a.1.5. Durch Sprache können Erinnerungen hervorgerufen wer<strong>de</strong>n.<br />

B.II.a.2.2. Einige schlechte Dinge sind nicht <strong>de</strong>r Re<strong>de</strong> wert.<br />

B.II.a.2.4. Phatische Funktion <strong>de</strong>r Sprache.<br />

B.II.a.3.1. Manchmal muss man Mut haben, um etwas zur Sprache zu bringen.<br />

B.II.a.3.3. Durch Sprache kann man einen gewissen Einfluss auf <strong>die</strong> Menschen ausüben.<br />

B.II.a.3.5. Durch eine große geistige Erregung kann man zum Sprechen gebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

B.II.c.1.2. Der Sprache wohnt eine große, Welt verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Kraft inne.<br />

Da das Korpus <strong>de</strong>r Gedichte über sechsmal kleiner als das <strong>de</strong>s Romans ist, hätte man schon im<br />

Voraus erwarten können, dass einige Vorstellungen aleatorisch fehlen. Etwa 15 % fehlen<strong>de</strong> Vorstellungen<br />

hätte man daher rein rechnerisch voraussehen können. Es sind aber doppelt so viele<br />

ausgeblieben. Und fast alle davon – 11 von 13, d.h. 84,62 % – gehören zur Grundkategorie <strong>de</strong>r<br />

alltäglichen Vorstellungen, im Gegensatz zu <strong>de</strong>n philosophischen und <strong>de</strong>n mythologisierten Vorstellungen.<br />

Das ist schon ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Unterschied.<br />

Wenn es keine Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n Gattungen geben sollte, wür<strong>de</strong> man a priori damit<br />

rechnen, dass sich <strong>die</strong> Prozentsätze je<strong>de</strong>r einzelnen Sprachvorstellung beim Roman und bei <strong>de</strong>n<br />

Gedichten ungefähr ähnlich sind. Dem ist aber nicht so. Die meisten einzelnen Prozentsätze weichen<br />

stark voneinan<strong>de</strong>r ab. Einige Vorstellungen kommen ein<strong>de</strong>utig öfter im Roman vor, an<strong>de</strong>re<br />

in <strong>de</strong>n Gedichten. Wenn man <strong>die</strong> Oberbegriffe vergleicht, wür<strong>de</strong> man a priori erwarten, dass sich<br />

<strong>die</strong> Unterschie<strong>de</strong> etwas mehr ausgleichen. Doch das Gegenteil ist <strong>de</strong>r Fall.<br />

Die Unzulänglichkeit <strong>de</strong>r Sprache steht in bei<strong>de</strong>n literarischen Gattungen ungefähr in einem Verhältnis<br />

von eins zu drei zu ihrer Zulänglichkeit. Aber hier erschöpfen sich <strong>die</strong> Gemeinsamkeiten.<br />

Zählt man alle alltäglichen Vorstellungen zusammen, sind sie über viermal häufiger im Roman<br />

als in <strong>de</strong>n Gedichten. Doch <strong>die</strong> philosophischen und <strong>die</strong> mythologisierten Vorstellungen fin<strong>de</strong>t<br />

man in <strong>de</strong>n Gedichten fast doppelt so oft wie im Roman. Die folgen<strong>de</strong> Grafik veranschaulicht<br />

<strong>die</strong>se Verhältnisse:<br />

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