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die immanente sprachauffassung - Roderic - Universitat de València

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#*200*#Menschenbeifall<br />

Ist nicht heilig mein Herz, schöneren Lebens voll,<br />

seit ich liebe? Warum achtetet ihr mich mehr,<br />

da ich stolzer und wil<strong>de</strong>r,<br />

wortereicher+ und leerer war?<br />

Ach! Der Menge gefällt, was auf <strong>de</strong>n Marktplatz taugt,<br />

und es ehret <strong>de</strong>r Knecht nur <strong>de</strong>n Gewaltsamen;<br />

an das Göttliche glauben<br />

<strong>die</strong> allein, <strong>die</strong> es selber sind.<br />

Die Heimat<br />

Froh kehrt <strong>de</strong>r Schiffer heim an <strong>de</strong>n stillen+ Strom<br />

von fernen Inseln, wo er geerntet hat;<br />

wohl möcht’ auch ich zur Heimat wie<strong>de</strong>r;<br />

aber was hab’ ich, wie Leid, geerntet?–<br />

Ihr hol<strong>de</strong>n Ufer, <strong>die</strong> ihr mich auferzogt,<br />

stillt+ ihr <strong>de</strong>r Liebe Lei<strong>de</strong>n? ach! gebt ihr mir,<br />

ihr Wäl<strong>de</strong>r meiner Kindheit, wann ich<br />

komme, <strong>die</strong> Ruhe+ noch Einmal wie<strong>de</strong>r?<br />

Der gute Glaube<br />

Schönes Leben! du liegst krank, und das Herz ist mir<br />

müd’ vom Weinen, und schon dämmert <strong>die</strong> Furcht in mir,<br />

doch, doch kann ich nicht glauben,<br />

dass du sterbest, so lang du liebst.<br />

#*201*#Ihre Genesung<br />

Deine Freundin, Natur, lei<strong>de</strong>t und schläft und du<br />

allbeleben<strong>de</strong>, säumst? ach! und ihr heilt sie nicht,<br />

mächt’ge Lüfte <strong>de</strong>s Äthers,<br />

nicht ihr Quellen <strong>de</strong>s Sonnenlichts?<br />

Alle Blumen <strong>de</strong>r Erd’, alle <strong>die</strong> fröhlichen,<br />

schönen Früchte <strong>de</strong>s Hains, heitern sie alle nicht<br />

<strong>die</strong>ses Leben, ihr Götter!<br />

das ihr selber in Lieb’ erzogt?–<br />

Ach! schon atmet und tönt+ heilige Lebenslust<br />

ihr im reizen<strong>de</strong>n Wort+ wie<strong>de</strong>r wie sonst und schon<br />

glänzt+ das Auge <strong>de</strong>s Lieblings<br />

freundlich offen, Natur! dich an.<br />

Das Unverzeihliche<br />

Wenn ihr Freun<strong>de</strong> vergesst, wenn ihr <strong>de</strong>n Künstler+ höhnt,<br />

und <strong>de</strong>n tieferen Geist klein und gemein versteht+,<br />

Gott vergibt es, doch stört nur<br />

nie <strong>de</strong>n Frie<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Lieben<strong>de</strong>n.<br />

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