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die immanente sprachauffassung - Roderic - Universitat de València

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Die Vorstellung »B.II.a.2.1. Durch Sprache können <strong>die</strong> Menschen Information austauschen«<br />

stellt <strong>die</strong> <strong>de</strong>notative Funktion <strong>de</strong>r Sprache in <strong>de</strong>n Mittelpunkt und unterschei<strong>de</strong>t sich von<br />

»B.II.a.3.2. Durch Sprache können <strong>die</strong> Menschen Gefühle ausdrücken und austauschen«<br />

dadurch, dass Letztere sich nicht auf <strong>die</strong> praktische und informative, son<strong>de</strong>rn auf <strong>die</strong> emotionale<br />

Benutzung <strong>de</strong>r Sprache bezieht, <strong>die</strong> einen gefühlsmäßigen Kontakt zwischen <strong>de</strong>n Menschen<br />

erzielt.<br />

Die Vorstellung »B.II.a.2.2. Einige schlechte Dinge sind nicht <strong>de</strong>r Re<strong>de</strong> wert« geht auf<br />

»B.II.a.2.1. Durch Sprache können <strong>die</strong> Menschen Information austauschen« zurück und hebt<br />

einen neuen Aspekt hervor: Da <strong>die</strong> informative Funktion <strong>de</strong>r Sprache am wichtigsten ist, sind bestimmte<br />

negative Tatsachen nicht mitteilenswert.<br />

Die Vorstellung »B.II.a.2.3. Stille als fehlen<strong>de</strong> Kommunikation o<strong>de</strong>r als Mittel <strong>de</strong>s Verbergens«<br />

geht ebenfalls auf »B.II.a.2.1. Durch Sprache können <strong>die</strong> Menschen Information austauschen«<br />

zurück und zeigt <strong>die</strong> Kehrseite <strong>de</strong>rselben Medaille: Wenn <strong>die</strong> Sprache ausbleibt, fällt<br />

auch <strong>die</strong> Kommunikation aus. O<strong>de</strong>r es han<strong>de</strong>lt sich um einen bewussten Akt, um z.B. jeman<strong>de</strong>n<br />

durch Verheimlichung wesentlicher Informationen zu hintergehen, <strong>die</strong> durch Sprache hätten mitgeteilt<br />

wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Die Vorstellung »B.II.a.2.4. Phatische Funktion <strong>de</strong>r Sprache« stellt <strong>die</strong> Sprache als Kommunikationskanal<br />

dar, <strong>de</strong>r offen bleiben muss, damit irgendwann ein tatsächlicher Kommunikationsprozess<br />

stattfin<strong>de</strong>n kann. Wenn Menschen <strong>die</strong> Sprache hauptsächlich in ihrer phatischen Funktion<br />

benutzen, wollen sie nicht wirklich etwas mitteilen, keine sachlichen Informationen und auch<br />

keine persönlichen Empfindungen austauschen, son<strong>de</strong>rn nur <strong>die</strong> Möglichkeit aufrechterhalten,<br />

dass Kommunikation potenziell stattfin<strong>de</strong>n kann, und sie möchten <strong>die</strong>se Bereitschaft signalisieren.<br />

Die Vorstellung »B.II.a.3.1. Manchmal muss man Mut haben, um etwas zur Sprache zu bringen«<br />

ist ein Einzelfall von »B.II.a.3.2. Durch Sprache können <strong>die</strong> Menschen Gefühle ausdrücken<br />

und austauschen« und zum Teil <strong>die</strong> logische Folge von »B.II.a.1.3. Versprachlichung<br />

als Anerkennung eines Tatbestands« und von »B.II.a.2.2. Einige schlechte Dinge sind nicht<br />

<strong>de</strong>r Re<strong>de</strong> wert«.<br />

Die Vorstellung »B.II.a.3.2. Durch Sprache können <strong>die</strong> Menschen Gefühle ausdrücken und<br />

austauschen« unterschei<strong>de</strong>t sich von »B.II.b.2.3. Die heilige Sprache verbin<strong>de</strong>t <strong>die</strong> Menschen<br />

miteinan<strong>de</strong>r« durch <strong>die</strong> Tiefe <strong>de</strong>r mittels Sprache hergestellten Beziehung zwischen <strong>de</strong>n Menschen.<br />

Bei Ersterer bleibt <strong>de</strong>r emotionale Austausch an <strong>de</strong>r Oberfläche, während bei Letzterer<br />

eine tief empfun<strong>de</strong>ne Verbindung bzw. eine seelische Vereinigung vonstattengeht.<br />

Die Vorstellung »B.II.a.3.3. Durch Sprache kann man einen gewissen Einfluss auf <strong>die</strong> Menschen<br />

ausüben« be<strong>de</strong>utet dasselbe wie »B.II.a.3.4. Die Sprache kann eine große, positive o<strong>de</strong>r<br />

negative Wirkung auf <strong>die</strong> Menschen haben« und unterschei<strong>de</strong>t sich von ihr nur durch <strong>de</strong>n Grad<br />

<strong>de</strong>r Wirkung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Sprache auf <strong>die</strong> menschlichen Gefühle erzielen kann: Während bei Ersterer<br />

<strong>die</strong>se Wirkung trivial und episo<strong>de</strong>nhaft bleibt, kann sie bei Letzterer das Leben <strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n<br />

Menschen nachhaltig prägen o<strong>de</strong>r sogar verän<strong>de</strong>rn.<br />

Die Vorstellung »B.II.a.3.4. Die Sprache kann eine große, positive o<strong>de</strong>r negative Wirkung auf<br />

<strong>die</strong> Menschen haben« unterschei<strong>de</strong>t sich von »B.II.c.1.2. Der Sprache wohnt eine große, Welt<br />

verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Kraft inne« und von »B.II.c.1.3. Sprache kann Ordnung und Harmonie auf <strong>de</strong>r<br />

Welt schaffen« durch das Objekt und <strong>de</strong>n Grad <strong>de</strong>r einzutreten<strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rung: Bei Ersterer<br />

kann sich höchstens <strong>die</strong> Lebenshaltung eines bzw. mehrerer Menschen umkehren, und <strong>die</strong>ser<br />

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