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die immanente sprachauffassung - Roderic - Universitat de València

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In <strong>de</strong>n Gedichten wur<strong>de</strong>n 76 Wörter vorgefun<strong>de</strong>n. Davon können <strong>die</strong> folgen<strong>de</strong>n 14 Vokabeln<br />

ausschließlich in <strong>die</strong>sem Korpus angetroffen wer<strong>de</strong>n.<br />

nur in <strong>de</strong>n Gedichten aufgefun<strong>de</strong>ne Wörter<br />

Tabelle 9<br />

Abendlied Frie<strong>de</strong>ston Lebenston Ruf wortereich<br />

anrufen gesanglos Leier Sage Zephirston<br />

Deutung Himmelston nachtönen Sänger<br />

In <strong>de</strong>r nächsten Tabelle folgen <strong>die</strong> 62 Wörter, <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n literarischen Gattungen gemeinsam<br />

sind.<br />

Tabelle 10<br />

sowohl im Roman als auch in <strong>de</strong>n Gedichten aufgefun<strong>de</strong>ne Wörter<br />

Akkord Gedicht Laut ruhen Stille<br />

anglänzen Gesang Lebenslied ruhig stillen<br />

ansäuseln Götterruhe leise sagen Stimme<br />

be<strong>de</strong>uten grüßen Lied Saite stumm<br />

belauschen Harmonie Lippe Saitenspiel Ton<br />

Buch Heuchler Melo<strong>die</strong> Schicksalslied tönen<br />

<strong>de</strong>uten hören melodisch Schwanenlied verstehen<br />

Dichter Klage Name schweigen vertrauen<br />

erzählen klagen nennen schwören Wohllaut<br />

Fluch Kunst Ohr Silbe Wort<br />

flüstern Künstler Priester singen<br />

fragen Künstlerin rufen sprechen<br />

Gebet lauschen Ruhe still<br />

Die Wörter, <strong>die</strong> entwe<strong>de</strong>r nur im Roman o<strong>de</strong>r nur in <strong>de</strong>n Gedichten vorkommen, sind <strong>die</strong> peripheren<br />

Elemente <strong>de</strong>s höl<strong>de</strong>rlinischen Sprachprototyps. Und <strong>die</strong> Wörter, <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Gattungen gemeinsam<br />

sind, sind <strong>die</strong> zentralen Elemente <strong>de</strong>sselben Prototyps. Es ist erstaunlich, dass das Ergebnis<br />

keineswegs <strong>de</strong>m entspricht, was man a priori hätte vermuten können. Wörter wie z.B.<br />

„Antwort, Frage, Gespräch, re<strong>de</strong>n, schreiben, Sprache, Zeichen“ sind für Höl<strong>de</strong>rlin peripher,<br />

während an<strong>de</strong>re wie z.B. „Akkord, anglänzen, Fluch, Gebet, Heuchler, Saitenspiel, Schicksalslied“<br />

für ihn zentral sind. Es han<strong>de</strong>lt sich offensichtlich um einen ganz persönlichen Prototyp<br />

Höl<strong>de</strong>rlins, <strong>de</strong>r wenige Gemeinsamkeiten mit einem allgemein gültigen Sprachprototyp hat.<br />

Mithilfe <strong>de</strong>r bisher gewonnen Angaben kann jetzt <strong>die</strong> Tabelle 11 erstellt wer<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> mittels Prozentsätze<br />

<strong>de</strong>n lexikalischen Reichtum bei<strong>de</strong>r Korpora vergleicht.<br />

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