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die immanente sprachauffassung - Roderic - Universitat de València

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Heilig Wesen! gestört hab’ ich <strong>die</strong> gol<strong>de</strong>ne<br />

Götterruhe+ dir oft, und <strong>de</strong>r geheimeren,<br />

tiefern Schmerzen <strong>de</strong>s Lebens<br />

hast du manche gelernt von mir.<br />

O vergiss es, vergib! gleich <strong>de</strong>m Gewölke dort<br />

vor <strong>de</strong>m friedlichen Mond, geh’ ich dahin, und du<br />

ruhst+ und glänzest in <strong>de</strong>iner<br />

Schöne wie<strong>de</strong>r, du süßes Licht!<br />

Stimme+ <strong>de</strong>s Volks<br />

Du seiest Gottes Stimme+, so ahn<strong>de</strong>t’ ich<br />

in heil’ger Jugend; ja, und ich sag’+ es noch.–<br />

Um meine Weisheit unbekümmert<br />

rauschen <strong>die</strong> Wasser doch auch, und <strong>de</strong>nnoch<br />

hör’+ ich sie gern, und öfterss bewegen sie<br />

und stärken mir das Herz, <strong>die</strong> gewaltigen;<br />

und meine Bahn nicht, aber richtig<br />

wan<strong>de</strong>ln ins Meer sie <strong>die</strong> Bahn hinunter.<br />

#*199*#Ehmals und jetzt<br />

In jüngern Tagen war ich <strong>de</strong>s Morgens froh,<br />

<strong>de</strong>s Abends weint’ ich; jetzt, da ich älter bin,<br />

beginn’ ich zweifelnd meinen Tag, doch<br />

heilig und heiter ist mir sein En<strong>de</strong>.<br />

Lebenslauf<br />

Hoch auf strebte mein Geist, aber <strong>die</strong> Liebe zog<br />

schön ihn nie<strong>de</strong>r; das Leid beugt ihn gewaltiger;<br />

so durchlauf’ ich <strong>de</strong>s Lebens<br />

Bogen und kehre, woher ich kam.<br />

Die Kürze<br />

"Warum bist du so kurz? liebst du, wie vormals, <strong>de</strong>nn<br />

nun nicht mehr <strong>de</strong>n Gesang+? fandst du, als Jüngling, doch<br />

in <strong>de</strong>n Tagen <strong>de</strong>r Hoffnung,<br />

wenn du sangest+, das En<strong>de</strong> nie!"<br />

Wie mein Glück, ist mein Lied+. – Willst du im Abendrot<br />

froh dich ba<strong>de</strong>n? hinweg ist’s! und <strong>die</strong> Erd’ ist kalt,<br />

und <strong>de</strong>r Vogel <strong>de</strong>r Nacht schwirrt<br />

unbequem vor das Auge dir.<br />

Die Lieben<strong>de</strong>n<br />

Trennen wollten wir uns, wähnten es gut und klug;<br />

da wir’s taten, warum schreckt’ uns, wie Mord, <strong>die</strong> Tat?<br />

Ach! wir kennen uns wenig,<br />

<strong>de</strong>nn es waltet ein Gott in uns.<br />

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