die immanente sprachauffassung - Roderic - Universitat de València
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3. DRITTES KAPITEL. Analyse <strong>de</strong>r Textstellen<br />
3.1. Der Roman<br />
3.1.1. Zusammenfassung <strong>de</strong>s Inhalts<br />
Hyperion ist ein junger Grieche, <strong>de</strong>r sehr empfindsam ist und sich in <strong>de</strong>r Natur ganz beson<strong>de</strong>rs<br />
wohl fühlt. Die meisten Menschen mag er nicht, weil er hohe I<strong>de</strong>ale anstrebt und mit <strong>de</strong>n gemeinen<br />
rauen Leuten nichts anfangen kann. Deshalb fühlt er sich oft isoliert wie ein Son<strong>de</strong>rling, <strong>de</strong>r<br />
nicht zu seiner Umgebung passt. Er verehrt <strong>die</strong> griechische Antike, <strong>die</strong> für ihn ein Vorbild aller<br />
menschlichen Tugen<strong>de</strong>n ist, ein gol<strong>de</strong>nes Zeitalter, als <strong>die</strong> Menschen <strong>de</strong>n Kontakt zu <strong>de</strong>n Göttern<br />
und zur Natur noch nicht verloren hatten, und gleichzeitig eine hoch entwickelte Kultur genossen.<br />
Er lernt Adamas kennen, einen älteren, guten und kultivierten Mann, <strong>de</strong>r zu seinem Privatlehrer<br />
und För<strong>de</strong>rer wird. Hyperion schätzt ihn sehr und lernt von ihm viel über <strong>die</strong> alten Griechen.<br />
Adamas geht aber nach einiger Zeit wie<strong>de</strong>r fort. Mit Erlaubnis seines Vaters verlässt Hyperion<br />
seine Heimat, <strong>die</strong> Insel Tina, um zu reisen und sich zu bil<strong>de</strong>n. In Smyrna lernt er dann zufällig<br />
Alabanda kennen, einen feurigen jungen Mann voller Tatendrang, eine gute Seele, <strong>die</strong> im Leben<br />
viel gelitten hat und sich härten musste, sich aber immer nach einer wahren Freundschaft gesehnt<br />
hatte. Obwohl Hyperion viel geistiger und weniger tatkräftig ist, passen sie sehr gut zueinan<strong>de</strong>r<br />
und wer<strong>de</strong>n ewige Freun<strong>de</strong>, weil sie bei<strong>de</strong> empfindsame gute Seelen haben, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Natur<br />
und <strong>die</strong> Antike lieben, sich eine bessere Welt herbeiwünschen und bereit sind, etwas zu <strong>die</strong>sem<br />
Zweck zu unternehmen. Hyperion lernt auch einige Freun<strong>de</strong> Alabandas kennen, <strong>die</strong> finster sind<br />
und vorgeben, für eine ähnliche weltverbessern<strong>de</strong> Revolution zu kämpfen, <strong>die</strong> aber eigentlich zu<br />
einem geheimen und gewalttätigen Bund gehören, <strong>de</strong>r dunkle Ziele verfolgt. Hyperion ist bitter<br />
enttäuscht, streitet sich mit Alabanda und verlässt Smyrna. Eine Zeit lang ist Hyperion sehr nie<strong>de</strong>rgeschlagen<br />
und hoffnungslos, bis ihn Notara, ein Bekannter, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Insel Kalaurea lebt,<br />
zu sich einlädt. Dort lernt Hyperion eine Nachbarin Notaras, Diotima, kennen. Sie ist ein kultiviertes<br />
aber auch einfaches, schweigsames Mädchen, das in Eintracht und enger inniger Verbun<strong>de</strong>nheit<br />
mit <strong>de</strong>r Natur zu leben vermag. Diotima ist noch intelligenter und geistiger als Hyperion.<br />
Sie verlieben sich unsterblich ineinan<strong>de</strong>r und verbringen zusammen wun<strong>de</strong>rbare glückliche<br />
Tage. Mit einigen Freun<strong>de</strong>n unternehmen sie einmal einen Ausflug nach Athen und diskutieren<br />
über <strong>die</strong> Athener, ihre Kunst und ihre Kultur. Eines Tages kommt ein Brief von Alabanda, <strong>de</strong>r<br />
erzählt, ein Krieg gegen <strong>de</strong>n türkischen Sultan, <strong>de</strong>r Griechenland besetzt, wer<strong>de</strong> vorbereitet. Alabanda<br />
bittet Hyperion, sich <strong>de</strong>m Befreiungskrieg anzuschließen. Hyperion diskutiert darüber mit<br />
Diotima, und fast hätten sie sich gestritten, <strong>de</strong>nn sie ist am Anfang dagegen. Als sie merkt, dass<br />
sie ihn nicht davon abhalten kann, willigt sie ein. Beim Abschied verloben sich <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n feierlich<br />
vor ihrer Mutter und vor allen Freun<strong>de</strong>n und Bekannten. Hyperion reist in Richtung Peloponnes,<br />
wo ihn Alabanda erwartet. Ihre alte Freundschaft flammt wie<strong>de</strong>r auf. Hyperion versucht,<br />
seine Männer nicht nur als Soldaten, son<strong>de</strong>rn auch als freie Bürger auszubil<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schlacht um <strong>die</strong> Stadt Misistra haben seine Männer aber alle I<strong>de</strong>ale vergessen, <strong>die</strong> Hyperion<br />
ihnen beibringen wollte, plün<strong>de</strong>rn <strong>die</strong> Stadt auf <strong>de</strong>r Suche nach Beute und mor<strong>de</strong>n nicht nur<br />
<strong>die</strong> feindlichen Türken, son<strong>de</strong>rn auch <strong>die</strong> griechischen Brü<strong>de</strong>r, <strong>die</strong> sie eigentlich befreien sollten.<br />
Die Disziplin geht verloren und Hyperions Armee wird zu einer Räuberban<strong>de</strong>, <strong>die</strong> in <strong>de</strong>r Region<br />
ihr Unwesen treibt. Dadurch wen<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Krieg, <strong>die</strong> Bevölkerung unterstützt sie nicht mehr<br />
und ein feindliches Heer vernichtet sie wenig später endgültig. Hyperion verliert sein Gesicht<br />
und seine Ehre, sein Vater verstößt ihn feierlich, er wird von <strong>de</strong>n Autoritäten als Rebell verbannt<br />
und verfolgt, seine Mitbürger halten ihn für einen Räuber. Und auch seine hohen I<strong>de</strong>ale sind<br />
fehlgeschlagen. Hyperion ist hoffnungslos, hat nur noch <strong>die</strong> Freundschaft Alabandas, ist so<br />
nie<strong>de</strong>rgeschlagen, dass er glaubt, er könne Diotima nichts mehr anbieten, weil er ja ein<br />
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