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Thilo Siegle, Ulrich Schroeders und Alexander Roppelt<br />

(Jugendliche, die den Fragebogen nicht beantwortet haben, weisen geringere<br />

Kompetenzwerte auf). Dies betrifft in diesem Band vor allem die Kapitel 8 und<br />

9 zu sozialen und zuwanderungsbedingten Disparitäten, da diese Analysen auf<br />

Schülerangaben zum Beruf, zur Ausbildung und zum Geburtsland ihrer Eltern<br />

basieren.<br />

In drei weiteren Ländern sind die Teilnahmequoten noch niedriger: In Bremen<br />

und im Saarland war die Bearbeitung des Schülerfragebogens freiwillig, was<br />

in Teilnahmequoten von 66 Prozent (Bremen) und 64 Prozent (Saarland) resultierte.<br />

In diesen beiden Ländern sowie in Berlin war darüber hinaus eine explizit<br />

einzuholende Elterngenehmigung für einen zentralen Teil des Schülerfragebogens<br />

erforderlich, der in Ausführung der Daten schutz bestimmungen in diesen drei<br />

Ländern als Fragen über Dritte gewertet wurde. Betroffen waren insbesondere die<br />

bereits erwähnten Schülerangaben zum Beruf oder zum Geburtsland der Eltern,<br />

die Grundlage der Analysen zu sozialen und zuwanderungs bedingten Disparitäten<br />

sind. Die Elterngenehmigungen und damit die entsprechenden Angaben liegen jedoch<br />

nur von 47 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Bremen und 49 Prozent<br />

im Saarland vor. In Berlin war die Teilnahme am Schülerfragebogen selbst zwar<br />

verpflichtend, doch liegt auch hier nur in 57 Prozent der Fälle eine elterliche<br />

Einverständniserklärung zur Beantwortung der Fragen über Dritte vor. Analysen<br />

mit nicht zufällig fehlenden Werten in dieser Größenordnung sind mit ganz erheblicher<br />

Unsicherheit behaftet. 4 In deutschen Schulleistungsstudien traten bereits in<br />

der Vergangenheit mitunter Ausfälle um 30 Prozent bei der Fragebogenerhebung<br />

auf (Böhme et al., 2010, S. 79), in solchen Fällen wurde wie im Fall der zuvor<br />

erwähnten acht Länder auf die eingeschränkte Belastbarkeit der Befunde hingewiesen.<br />

Höhere Ausfälle sind bisher noch nicht aufgetreten. Bei der Erstellung<br />

dieses Ländervergleichsberichts wurde deshalb in Erwägung gezogen, die drei<br />

betreffenden Länder in den Analysen zu entsprechenden Fragebogendaten wegen<br />

der damit verbundenen Unsicherheit nicht mit aufzuführen. Letztlich wurde jedoch<br />

trotz der Vorbehalte entschieden, die Statistiken für die betreffenden Länder<br />

in den Kapiteln 8 und 9 zu berichten. Sie werden jedoch unter Verweis auf die<br />

unsichere Datenlage separat ausgewiesen. Die Validität und Vergleichbarkeit der<br />

Ergebnisse dieser Analysen sind für Bremen, das Saarland und Berlin nicht gewährleistet.<br />

Der Rücklauf der Schulleiterfragebogen 5 liegt bei durchschnittlich 82 Prozent.<br />

In der länderspezifischen Darstellung der Teilnahmequoten für die Schul leiterbefragung<br />

in Abbildung 4.1 sind erneut deutliche Unterschiede zu erkennen: Die<br />

geringsten Quoten weisen Hamburg (56 %) und Bremen (59 %) auf, trotz einer<br />

teilweise verpflichtenden Teilnahme am Schulleiterfragebogen (siehe Tabelle<br />

4.1). Sachsen-Anhalt erreicht als einziges Land eine Teilnahmequote von über<br />

90 Prozent (92 %).<br />

4 Mit sogenannten Methoden der Imputation können fehlende Werte geschätzt werden. Imputationsmethoden<br />

werden auch im Ländervergleich 2012 eingesetzt (siehe 4.8 und Kapitel<br />

13.2). Diese Verfahren benötigen zur Schätzung fehlender Werte jedoch zusätzliche<br />

Informationen zur jeweiligen Person (Schafer & Graham, 2002). Ein vollständiger Ausfall<br />

der Fragebogenangaben kann nicht kompensiert werden, wenn Analysen auf An gaben aus<br />

dem Fragebogen basieren.<br />

5 Eine gewichtete Teilnahmequote wurde für die Tests sowie für die Schüler- und Schulleiterbefragung<br />

berechnet. Eine Teilnahmequote für den Lehrerfragebogen wird nicht berichtet:<br />

Der Lehrerfragebogen wurde allen Lehrerinnen und Lehrern vorgelegt, die in den<br />

teilnehmenden Schulen in einer der getesteten Klassen eines der vier Fächer Mathematik,<br />

Biologie, Chemie und Physik unterrichteten. Die Zahl der infrage kommenden Lehrerinnen<br />

und Lehrer variierte somit je nach Schule abhängig von den unterrichteten Klassen<br />

und Fächerkombinationen. Eine Zielpopulation und eine daraus abgeleitete Teilnahmequote<br />

sind auf diese Weise nicht eindeutig zu definieren.

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