04.02.2014 Aufrufe

Herunterladen - MDR

Herunterladen - MDR

Herunterladen - MDR

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kapitel 3<br />

Kompetenzstufenmodelle für<br />

das Fach Mathematik und für die<br />

naturwissenschaftlichen Fächer<br />

Im vorliegenden Kapitel wird zunächst auf das Kompetenzverständnis der<br />

Bildungs standards und die Entwicklung von Kompetenzstufenmodellen im Allgemeinen<br />

eingegangen (Abschnitt 3.1). In den sich anschließenden Ab schnitten<br />

werden für das Fach Mathematik (Abschnitt 3.2) und die naturwissen schaftlichen<br />

Fächer (Abschnitt 3.3) in der Sekundarstufe I die fach- und domänenspezifischen<br />

Entwicklungsschritte erläutert und die resultierenden Kom pe tenz stufenmodelle<br />

für die einzelnen Kompetenzbereiche im Detail vorgestellt.<br />

3.1 Das Kompetenzkonzept der Bildungsstandards und die<br />

Entwicklung von Kompetenzstufenmodellen* 1<br />

Hans Anand Pant, Katrin Böhme und Olaf Köller<br />

3.1.1 Erläuterung des Kompetenzbegriffs<br />

Kompetenzen werden in der Erziehungswissenschaft, Psychologie und<br />

Fachdidaktik als theoretische Konstrukte betrachtet, die erst mit Hilfe von<br />

Messinstrumenten der Beobachtung zugänglich gemacht werden können (Köller,<br />

2008). Das genaue theoretische Verständnis von Kompetenz ist jedoch – je nach<br />

fachwissenschaftlicher Ausrichtung – durchaus unterschiedlich (vgl. für einen<br />

Überblick Klieme & Hartig, 2007). Das den Bildungsstandards zugrunde liegende<br />

Kompetenzkonzept spiegelt zwar ein breit akzeptiertes und häufig verwendetes,<br />

aber dennoch nur ein mögliches Verständnis des Kompetenzbegriffs wider.<br />

Der Kompetenzbegriff der Bildungsstandards bezieht sich bewusst auf ein relativ<br />

pragmatisches Verständnis von Kompetenzen. Sie werden als Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten betrachtet, die sich in konkreten Anforderungssituationen als<br />

ein Können manifestieren. In den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz<br />

werden Kompetenzerwartungen durchgängig als Beschreibungen konkreter<br />

Fähigkeiten formuliert (im Sinne von Can-do-Statements), zum Bei spiel:<br />

Schülerinnen und Schüler „wenden Sätze der ebenen Geometrie bei Kon struktionen,<br />

Berechnungen und Beweisen an, insbesondere den Satz des Pythagoras<br />

und den Satz des Thales“ (KMK, 2004, S. 11).<br />

Klieme und Leutner definieren Kompetenzen als das Ergebnis von Bildungsprozessen<br />

und als „kontextspezifi sche kognitive Leistungsdispositionen, die sich<br />

funktional auf Situationen und Anforderungen in einer bestimmten Domäne<br />

* In diesem Kapitel wurden Textteile des Berichtsbands über den IQB-Ländervergleich<br />

2011 aus folgender Referenz wörtlich übernommen, ohne diese im Einzelnen zu kennzeichnen:<br />

Pant, H. A., Böhme, K. & Köller, O. (2012). Das Kompetenzkonzept der Bildungsstandards<br />

und die Entwicklung von Kompetenzstufenmodellen. In P. Stanat, H. A.<br />

Pant, K. Böhme & D. Richter (Hrsg.), Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern am<br />

Ende der vierten Jahrgangsstufe in den Fächern Deutsch und Mathematik (S. 49–55).<br />

Münster: Waxmann.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!