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Ulrich Schroeders, Christiane Penk, Malte Jansen und Hans Anand Pant<br />

PISA-Zyklus erstmals auf den naturwissenschaftlichen Kompetenzen (Prenzel,<br />

Artelt et al., 2007). Für die Globalskala ergaben sich keine signifikanten<br />

Geschlechter unterschiede. Gemäß der PISA-Rahmenkonzeption ließen sich die<br />

Auf gaben der Teilkompetenz Phänomene erklären einem von vier Wissenssystemen<br />

10 zuordnen. In den Wissensbereichen physikalische Systeme und Erdund<br />

Weltraumsysteme zeigte sich ein signifikanter Kompetenzvorsprung für die<br />

Jungen (20 beziehungsweise 11 Punkte). In der Wissensdomäne lebende Systeme<br />

ergaben sich keine statistisch bedeutsamen Kompetenzunterschiede zwischen den<br />

Geschlechtern. Ähnlich wie bei den mathematischen Kompetenzen ließ sich auch<br />

für die naturwissenschaftlichen Kompetenzen zeigen, dass Jungen im oberen<br />

Leistungssegment überrepräsentiert sind.<br />

7.3 Geschlechtsbezogene Kompetenzunterschiede im<br />

Ländervergleich 2012<br />

7. 3.1 Geschlechtsbezogene Unterschiede in den<br />

Kompetenzmittelwerten<br />

Zunächst werden die Unterschiede in den mathematischen und naturwissenschaftlichen<br />

Kompetenzständen von Jungen und Mädchen über alle 16 Länder<br />

der Bundesrepublik dargestellt. Diese Darstellung umfasst für den Bereich der<br />

Mathematik die Kompetenzstände auf der Globalskala und den fünf inhaltsbezogenen<br />

mathematischen Kompetenzen (KMK, 2004, 2005a) sowie für den Bereich<br />

der Naturwissenschaften die Kompetenzstände in den Fächern Biologie, Chemie,<br />

Physik auf den Skalen Fachwissen und Erkenntnisgewinnung (KMK, 2005b,<br />

2005c, 2005d). In Abbildung 7.3 sind für alle untersuchten Kompetenzbereiche<br />

jeweils der deutschlandweite Mittelwert der Jungen (M J<br />

) und der Mädchen (M M<br />

)<br />

sowie deren Differenz (M J<br />

– M M<br />

) und die zugehörigen Standardfehler (SE) angegeben.<br />

Die Differenzwerte entsprechen somit Kompetenzunterschieden zwischen<br />

den Geschlechtergruppen auf der Berichtsmetrik, wobei negative Differenzwerte<br />

einen Leistungsvorsprung zugunsten der Mädchen kennzeichnen, positive<br />

Differenzwerte hingegen einen Leistungsvorsprung zugunsten der Jungen. Zusätz<br />

lich sind diese Unterschiede als horizontale Balkendiagramme veranschaulicht.<br />

Zur besseren Vergleichbarkeit mit Studien, die eine andere Berichtsmetrik<br />

ver wenden, sind die Kompetenzunterschiede auch als standardisierte Mittel wertsunterschiede<br />

d angegeben.<br />

Sowohl für die globale mathematische Kompetenz als auch für die fünf mathematischen<br />

Leitideen ergeben sich nur leicht, aber statistisch signifikant höhere<br />

Kompetenzwerte für die Jungen im Vergleich zu den Mädchen. Mit einem mittleren<br />

Kompetenzunterschied von 16 Punkten entspricht die Punktedifferenz genau<br />

der im Ländervergleich 2011 (Böhme & Roppelt, 2012) in der Primarstufe<br />

vorgefundenen Differenz. Relativiert man den Leistungsunterschied jedoch an<br />

den alterstypischen Lernzuwächsen von 80 Punkten in der Primarstufe (Reiss<br />

& Winkelmann, 2009) respektive 25–30 Punkten am Ende der Sekundarstufe I<br />

(Walter et al., 2006), erhält die Punktwertdifferenz für die Sekundarstufe ein<br />

deutlich höheres Gewicht. Der Unterschied von 16 Punkten entspricht am Ende<br />

der Sekundarstufe I einem Lernzuwachs von ungefähr zwei drittel Schuljahren.<br />

10 Der Wissensbereich technologische Systeme wurde wegen zu geringer Aufgabenzahl nicht<br />

in die Analysen einbezogen.

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