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Zusammenfassung und Einordnung der Befunde 413<br />

14.5 Einordnung der Befunde und Ausblick<br />

Der IQB-Ländervergleich 2012 ist für die Sekundarstufe I der erste Länder vergleich,<br />

der auf Basis der KMK-Bildungsstandards in Mathematik und in den<br />

naturwissenschaftlichen Fächern durchgeführt wurde und der es daher ermöglicht,<br />

die Bildungssysteme der Länder hinsichtlich des Erreichens von länderübergreifend<br />

verbindlich vereinbarten Kompetenzzielen zu evaluieren. Mit<br />

dem Ländervergleich 2012 wird – genau wie zuvor schon für die sprachlichen<br />

Kompetenzen im Sekundarbereich (Köller et al., 2010) und die Kompetenzen<br />

in Deutsch und Mathematik im Primarbereich (Stanat et al., 2012) – eine<br />

Ausgangsmessung am Maßstab der Bildungsstandards vorgelegt. Die aus den<br />

PISA-Untersuchungen bekannten Trendaussagen zur Entwicklung der schulischen<br />

Erträge über mehrere Jahre und Jahrzehnte hinweg werden mit den kommenden<br />

Zyklen der IQB-Ländervergleichsstudien in den Jahren 2015 (sprachliche<br />

Kompetenzen im Sekundarbereich), 2016 (sprachliche und mathematische<br />

Kompetenzen im Primarbereich) und 2018 (mathematisch-naturwissenschaftliche<br />

Kompetenzen im Sekundarbereich) ermöglicht.<br />

Bis dahin können Trendbetrachtungen lediglich näherungsweise über die<br />

verschiedenen Studien (PISA und IQB-Ländervergleich) hinweg angestellt werden.<br />

Diese zeigen, dass die mathematischen Kompetenzen der Schülerin nen<br />

und Schüler in den Ländern in PISA 2006 (Frey, Asseburg, Ehmke & Blum,<br />

2008; Rönnebeck, Schöps, Prenzel & Hamann, 2008) und im IQB-Länder vergleich<br />

sehr ähnlich ausgeprägt sind, was in einer hohen Korrelation der Ländermittelwerte<br />

(r = .79) zum Ausdruck kommt. Auffällig ist jedoch das abweichende<br />

Muster von vier der ostdeutschen Flächenländer (Sachsen, Thüringen,<br />

Brandenburg und Sachsen-Anhalt), die relativ zu den anderen Ländern im IQB-<br />

Ländervergleich 2012 deutlich besser abschneiden als bei PISA 2006 und die<br />

nun gemeinsam mit Bayern die Spitzengruppe im Fach Mathematik bilden.<br />

Verfolgt man die Ergebnisse dieser vier Länder weiter in die Vergangenheit bis<br />

zum ersten Ländervergleich im Rahmen von PISA 2000, sind für Thüringen und<br />

Sachsen konstant gute Platzierungen im vorderen Bereich der Länderrangreihe<br />

zu verzeichnen. Für Sachsen-Anhalt und Brandenburg ist hingegen eine positive<br />

Entwicklung festzustellen. Diese beiden Länder wurden im ersten Ländervergleich<br />

im Jahr 2000 noch im unteren Drittel verortet und verbesserten erst<br />

über die Jahre ihre relative Position. Ähnliche Entwicklungsmuster zeigen sich<br />

auch in den naturwissenschaftlichen Fächern.<br />

Vergleicht man die relative Positionen der Länder in den beiden standardbasierten<br />

IQB-Ländervergleichen zu den sprachlichen beziehungsweise den mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Kompetenzen, ergeben sich bemerkenswert<br />

unterschiedliche Stärken-Schwächen-Profile. So lässt sich für die ostdeutschen<br />

Flächenländer ein klares fachliches Profil identifizieren, mit deutlichen<br />

Stärken im Bereich der Mathematik und der Naturwissenschaften und teilweise<br />

erheblichem Optimierungsbedarf in der ersten Fremdsprache Englisch. Für die<br />

westdeutschen Länder und Berlin zeichnet sich hingegen kein deutliches Profil<br />

ab. Vielmehr sind die relativen Positionen dieser Länder für alle bisher in der<br />

Sekundarstufe I untersuchten Kompetenzbereiche ähnlich. Dabei befindet sich<br />

Bayern fast durchgängig in der Spitzengruppe, wohingegen die durchschnittlichen<br />

Kompetenzwerte der Schülerinnen und Schüler in den Stadtstaaten überwiegend<br />

unterdurchschnittlich ausfallen.

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