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Motivationale Schülermerkmale in Mathematik und den Naturwissenschaften 349<br />

in der Regel mit höheren Kompetenzwerten einhergehen, dass also ein Großteil<br />

der leistungsstarken Schülerinnen und Schüler auch selbstbewusst und interessiert<br />

ist. Es gibt jedoch auch einen nicht zu vernachlässigenden Anteil vor allem<br />

an Mädchen, der trotz hoher Kompetenzstände ein niedriges Interesse oder ein<br />

niedriges Selbstkonzept besitzt. Für diese Gruppe der leistungsstarken, aber vergleichsweise<br />

wenig interessierten Schülerinnen und Schüler wurde ein besonderer<br />

Bedarf der Förderung von Selbstkonzept und Interesse konstatiert, da diese<br />

Gruppe bezüglich ihres Kompetenzstandes prädestiniert wäre, ein Studium in<br />

einem MINT-Fach aufzunehmen, gleichzeitig aber nicht ausreichend motiviert<br />

ist, dies tatsächlich zu tun (Prenzel & Schütte, 2008).<br />

Der aktuelle Forschungsstand unterstreicht also die Bedeutung von motivationalen<br />

Schülermerkmalen als Bildungsertrag und als Lernvoraussetzung.<br />

Allerdings beziehen sich die hier zusammengefassten Befunde entweder auf<br />

das Fach Mathematik oder auf die Naturwissenschaften im Allgemeinen; eine<br />

Aufschlüsselung der naturwissenschaftlichen Fächer in die Fächer Biologie,<br />

Chemie und Physik erfolgte in großen Schulleistungsstudien bisher nicht. Anhand<br />

der im Ländervergleich 2012 erhobenen Daten ist diese Aufschlüsselung möglich.<br />

Im Ergebnisteil dieses Kapitels wird erstens der Frage nachgegangen, inwieweit<br />

die Schülerinnen und Schüler in den Ländern der Bundesrepublik<br />

Deutschland über ein positives Selbstkonzept und ein hohes Interesse im mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Bereich verfügen. Dazu werden die Mittelwerte<br />

sowie die Anteile der Schülerinnen und Schüler, die ein niedriges, ein mittelhohes<br />

und ein hohes positives Selbstkonzept beziehungsweise Interesse aufweisen,<br />

nach Ländern und nach Fächern aufgeschlüsselt berichtet.<br />

Zweitens werden die geschlechtsbezogenen Unterschiede im Selbstkonzept<br />

und im Interesse nach Fächern getrennt beschrieben, um so der Frage nachzugehen,<br />

ob – wie in bisherigen Schulleistungsstudien berichtet – stereotype<br />

Abweichungen auftreten und inwieweit diese zwischen den vier betrachteten<br />

Fächern variieren. Auch sollen die geschlechtsbezogenen Unterschiede in<br />

den motivationalen Schülermerkmalen den geschlechtsbezogenen Kompetenzunterschieden<br />

im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich (vgl. Kapitel 7)<br />

gegenübergestellt werden, um zu untersuchen, inwieweit diese miteinander assoziiert<br />

sind.<br />

Drittens soll im Rahmen des vorliegenden Kapitels die Frage geklärt werden,<br />

ob Schülerinnen und Schüler, die vergleichsweise hohe Kompetenzwerte erreichen,<br />

auch interessierter und selbstbewusster sind. Dabei wird ein Haupt augenmerk<br />

auf die Gruppe der hoch kompetenten Schülerinnen und Schüler gelegt, da<br />

diese in besonderem Maße geeignet wären, ein mathematisches oder naturwissenschaftliches<br />

Studium aufzunehmen, dies aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nur<br />

dann tun werden, wenn sie auch über ein positives Selbstkonzept und ein ausgeprägtes<br />

Interesse in diesen Bereichen verfügen.

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