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Zuwanderungsbezogene Disparitäten 303<br />

mehr als 30 Prozent der Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe aus einer<br />

zugewanderten Familie.<br />

Innerhalb der Gruppe der Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungs hintergrund<br />

ist ein großer Anteil in Deutschland geboren (zweite Generation) und hat<br />

damit die gesamte Schulzeit im deutschen Bildungssystem ver bracht. Besonders<br />

stark vertreten ist diese Gruppe in den Stadtstaaten (Hamburg: 20.7 % sowie<br />

– unter Vorbehalt – Berlin: 15.2 % und Bremen: 16.4 %), in Hessen (18.0 %) und<br />

in Nordrhein-Westfalen (17.3 %). In diesen Ländern sowie zusätzlich in Baden-<br />

Württemberg ist zudem der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit einem im<br />

Ausland geborenen Elternteil im Ver gleich zu den anderen Ländern relativ groß<br />

(12 % und mehr). Der Anteil selbst zugewanderter Schülerinnen und Schüler (erste<br />

Generation) ist hingegen mit höchstens 8 Prozent in allen Ländern recht klein,<br />

daher werden in den folgenden Länderanalysen die erste und zweite Generation<br />

zu einer Gruppe zusammengefasst, die als „beide Elternteile im Ausland geboren“<br />

bezeichnet wird.<br />

9.2.2 Kompetenzen von Neuntklässlerinnen und Neuntklässlern<br />

nach Zuwanderungsstatus<br />

In diesem Abschnitt werden die bis zur 9. Jahrgangsstufe von Jugendlichen<br />

ohne Zuwanderungshintergrund sowie von Jugendlichen mit einem oder<br />

zwei im Ausland geborenen Elternteilen erworbenen Kompetenzen für die<br />

Globalskala im Fach Mathematik und für die Kompetenzbereiche Fachwissen<br />

und Erkenntnisgewinnung in den Fächern Biologie, Chemie und Physik in den<br />

Ländern berichtet. Hierbei werden sowohl die im Mittel erreichten Kompetenzen<br />

als auch die Streuungen innerhalb der drei Gruppen betrachtet. Da verlässliche<br />

Schätzungen erst ab einer bestimmten Anzahl von Beobachtungen möglich sind,<br />

werden die Ergebnisse für Schülerinnen und Schüler aus zugewanderten Familien<br />

nur für solche Länder berichtet, in denen der Anteil mindestens einer der zwei<br />

Zuwanderungsgruppen mehr als 10 Prozent beträgt (siehe Böhme et al., 2010;<br />

Frey, Carstensen, Walter, Rönnebeck & Gomolka, 2008; Haag et al., 2012).<br />

Dies ist in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt,<br />

Schleswig-Holstein und Thüringen nicht der Fall. Für diese Länder werden daher<br />

nur die Werte der Schülerinnen und Schüler ohne Zuwanderungshintergrund<br />

dargestellt.<br />

Die Streuungen der Kompetenzwerte in den drei untersuchten Gruppen unterscheiden<br />

sich sowohl innerhalb als auch zwischen den Ländern teilweise<br />

erheblich. Daher sind in den Abbildungen 9.1 bis 9.7 zusätzlich zu den<br />

Mittel werten (M), Standardfehlern (SE) und Standardabweichungen (SD) auch<br />

standardisierte Mittelwertsdifferenzen (d) angegeben. Eine standardisierte Mittelwerts<br />

differenz relativiert die zwischen zwei Gruppen festgestellten Unterschiede<br />

an ihrer gepoolten Standardabweichung (Cohen, 1988). Anhand dieses<br />

Indikators lassen sich die Disparitäten in den Ländern direkt miteinander vergleichen,<br />

auch wenn die Streuung der Kompetenzwerte variiert. Die standardisierten<br />

Mittelwertsdifferenzen beziehen sich auf Unterschiede zwischen der jeweiligen<br />

Zuwanderungsgruppe und der Gruppe der Jugendlichen ohne Zuwanderungs<br />

hintergrund. Positive d-Werte kennzeichnen einen Kompetenzvorteil von<br />

Schülerinnen und Schülern ohne Zuwanderungshintergrund im Vergleich zur betrachteten<br />

Gruppe von Jugendlichen aus zugewanderten Familien.

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