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Der Ländervergleich in den naturwissenschaftlichen Fächern<br />

143<br />

so groß ausfiel wie in den Jahrgangsstufen 9 und 10 (vgl. Grube, 2010, S. 72).<br />

Anhand der Ergebnisse bisheriger empirischer Untersuchungen kann für die<br />

im Ländervergleich untersuchte Schülerschaft am Ende der Sekundarstufe I in<br />

den naturwissenschaftlichen Fächer ein durchschnittlicher Lernzuwachs von<br />

25–30 Punkten pro Schuljahr als Orientierungsgröße verwendet werden (Beaton<br />

et al., 1996; Grube, 2010; Köller & Baumert, 2012; NCES, 1995; Walter et al.,<br />

2006). Setzt man die oben berichteten Mittelwertsdifferenzen zwischen den<br />

Ländern hierzu in Beziehung, so entspricht der größte beobachtete Unterschied<br />

einem Lernvorsprung von etwa zwei Schuljahren.<br />

Des Weiteren zeigt sich innerhalb der einzelnen Länder ein recht homogenes<br />

Ergebnismuster für die mittleren Kompetenzstände auf den sechs naturwissenschaftlichen<br />

Skalen (siehe Abbildung 5.12). Weichen die Kompetenzstände der<br />

Schülerinnen und Schüler eines Landes in einem Kompetenzbereich statistisch<br />

bedeutsam vom deutschen Mittelwert ab, so ist eine signifikante Abweichung<br />

in derselben Richtung häufig auch in den anderen Kompetenzbereichen zu<br />

verzeichnen. So erzielen Schülerinnen und Schüler in den Ländern Bremen,<br />

Hamburg und Nordrhein-Westfalen in allen sechs naturwissenschaftlichen<br />

Kompetenz bereichen signifikant unterdurchschnittliche Ergebnisse. Demgegen<br />

über liegen die Kompetenzstände der Schülerinnen und Schüler in den<br />

Ländern Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in sämtlichen<br />

Bereichen signifikant oberhalb des deutschen Mittelwerts. Ausgeprägte Stärken-<br />

Schwächen-Profile in dem Sinne, dass Schülerinnen und Schüler eines Landes<br />

hohe Kompetenzstände in dem einen Kompetenzbereich, aber signifikant unterdurchschnittliche<br />

Kompetenzstände in den anderen Kompetenzbereichen aufweisen,<br />

lassen sich nicht feststellen. Selbst in Ländern wie Bayern, Hessen oder<br />

Rheinland-Pfalz, in denen die mittleren Kompetenzwerte der Schülerinnen<br />

und Schüler in einem Kompetenzbereich vom deutschen Durchschnitt abweichen,<br />

in einem anderen jedoch nicht, liegen die Ergebnisse so nahe beieinander,<br />

dass nicht von einem akzentuierten Profil gesprochen werden kann. D iese<br />

Homogenität der Befunde über die Fächer und Kompetenzbereiche steht im<br />

Einklang mit vorhergehenden Untersuchungen zur Struktur naturwissenschaftlicher<br />

Kompetenzen (Senkbeil, Rost, Carstensen & Walter, 2005; Kampa, 2012).<br />

Im Folgenden werden die von den Schülerinnen und Schülern erreichten<br />

Kompetenzen in den naturwissenschaftlichen Fächern nicht nur in Bezug<br />

auf ihren Mittelwert, sondern auch hinsichtlich ihrer Streuung genauer dargestellt.<br />

In Ergänzung zu Tabelle 5.3 und Abbildung 5.12 sind dazu in den<br />

Abbildungen 5.13 bis 5.18 die Länder nach durchschnittlich erreichtem<br />

Kompetenz stand der Schülerinnen und Schüler in absteigender Reihenfolge<br />

angeordnet. Neben den Mittelwerten (M) sind darin als Streuungsmaße die<br />

Standard abweichung (SD) und Perzentile sowie die Differenz zwischen dem 95.<br />

und dem 5. Perzentil (95-5) angegeben. Um die Kompetenzverteilungen in den<br />

Ländern zu veranschaulichen, sind diese zusätzlich grafisch dargestellt. Für jeden<br />

Kompetenzbereich werden die Länder drei Leistungsgruppen zugeordnet:<br />

a) einer Gruppe von Ländern, deren Mittelwerte signifikant über dem gesamtdeutschen<br />

Durchschnitt liegen, b) einer Gruppe von Ländern, deren Mittelwerte<br />

sich nicht signifikant vom gesamtdeutschen Durchschnitt unterscheiden, und<br />

c) einer Gruppe von Ländern mit signifikant unterhalb des gesamtdeutschen<br />

Durchschnitts liegenden Mittelwerten. Um Redundanzen in der Beschreibung<br />

der Ländervergleiche für die sechs naturwissenschaftlichen Skalen zu vermeiden,<br />

werden die Kompetenzbereiche Fachwissen und Erkenntnisgewinnung jeweils<br />

für ein Fach gemeinsam dargestellt.

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