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Die Bildungsstandards im Fach Biologie für den Mittleren Schulabschluss<br />

45<br />

Entwicklungsgeschichte der Natur sind Variabilität von Organismen, Evolution<br />

sowie stammesgeschichtliche Verwandtschaft.<br />

Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung<br />

Während es im Kompetenzbereich Fachwissen um inhaltsbezogene Kompetenzen<br />

geht, werden im Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung die wissenschaftsmethodischen<br />

Verfahren betont, mit denen biologische Erkenntnisse gewonnen<br />

werden. Damit sollen Schülerinnen und Schüler nicht nur die zentralen<br />

Inhalte der Biologie lernen, sondern auch einen Einblick in die Methoden gewinnen,<br />

mit denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diese Erkenntnisse<br />

gewinnen. Zentrale wissenschaftsmethodische Verfahren der Biologie, sogenannte<br />

fachgemäße Denk- und Arbeitsweisen, sind das hypothesengeleitete<br />

Beobachten, Vergleichen und Experimentieren sowie die Modellbildung (KMK,<br />

2005a). Innerhalb dieser Methoden werden bestimmte Arbeitstechniken wie das<br />

Mikroskopieren und das Bestimmen von Lebewesen angewendet.<br />

Das hypothesengeleitete Beobachten dient der systematischen Beschreibung<br />

biologischer Phänomene, wie etwa des Verhaltens eines Tieres, eines Form-und-<br />

Funktions-Zusammenhanges oder eines Entwicklungsprozesses. Biologische<br />

Erkenntnisse über verwandtschaftliche Beziehungen, zum Beispiel zwischen<br />

Arten, sowie über ökologische Ähnlichkeiten und Unterschiede erwerben die<br />

Lernenden im Wesentlichen mit Hilfe des kriterienbezogenen Vergleichens. Mit<br />

der Methode des Experiments können Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge aufgeklärt<br />

werden (Wellnitz & Mayer, 2012).<br />

Das wissenschaftliche Vorgehen innerhalb eines naturwissenschaftlichen<br />

Erkenntnisprozesses lässt sich idealtypisch als eine Folge von Denkschritten<br />

beschreiben: Fragestellung, Hypothese, Planung und Durchführung der Untersuchung,<br />

Auswertung und Deutung der Ergebnisse (Mayer, 2007). Längsschnittanalysen<br />

konnten einen signifikanten Leistungsanstieg für diese Teilkompetenzen<br />

belegen (Grube & Mayer, 2010). Dabei fällt es Schülerinnen und<br />

Schülern leichter, experimentelle Daten zu deuten als zu untersuchende naturwissenschaftliche<br />

Fragestellungen zu einem biologischen Phänomen selbstständig zu<br />

formulieren (Mayer, Grube & Möller, 2008). Das Verständnis, die Anwendung<br />

und die Reflexion dieser Schritte sind zentrale Kompetenzen, die Schülerinnen<br />

und Schüler beim Beobachten, Vergleichen und Experimentieren in einem kompetenzorientierten<br />

Unterricht erlernen.<br />

Naturwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung schließt die Modellbildung und<br />

den Umgang mit Modellen auf verschiedenen Repräsentationsebenen ein. Solche<br />

naturwissenschaftlichen Modelle sind theoretische Modelle (z. B. Vorstellungen,<br />

Hypothesen) und deren Realisierungen als gegenständliche Modelle in Form dreidimensionaler<br />

Gegenstände sowie zweidimensionaler ikonischer und symbolischer<br />

Darstellungen (z. B. Struktur- und Funktionsmodelle, bildhafte Darstellungen).<br />

Im Biologieunterricht werden insbesondere molekulare, dynamische und komplexe<br />

Phänomene modelliert, die einer unmittelbaren Untersuchung im Unterricht<br />

nicht zugänglich sind, zum Beispiel Zellvorgänge oder Wechselbeziehungen in<br />

Ökosystemen. Daneben werden anatomische und physiologische Vorgänge bei<br />

Tieren sowie insbesondere beim Menschen mittels Modellen erarbeitet, da sich<br />

eine direkte Untersuchung oftmals aus ethischen Gründen verbietet. Im Kontext<br />

naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung werden Modelle zur Beschreibung,<br />

Untersuchung und Erklärung biologischer Phänomene eingesetzt; dies schließt die<br />

kritische Beurteilung der Aussagekraft von Modellen ein.

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