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138 Alexander Roppelt, Christiane Penk, Claudia Pöhlmann und Elke Pietsch<br />

wert positive Entwicklung zu registrieren. Diese beiden Länder waren beim ersten<br />

Ländervergleich im Jahr 2000 noch im unteren Drittel der Länderrangreihe<br />

platziert und verbesserten erst über die Jahre ihre relative Position bis zum<br />

heute überdurchschnittlichen Ergebnis. Für die Stadtstaaten Bremen, Berlin und<br />

Hamburg sowie für Nordrhein-Westfalen und das Saarland kann hingegen keine<br />

ähnlich positive Entwicklung in den letzten Jahren beobachtet werden. Weniger<br />

günstig scheint auch die Entwicklung in Baden-Württemberg zu sein, das in früheren<br />

Ländervergleichen im Fach Mathematik stets eine der vorderen Positionen<br />

einnahm. Allerdings ist der Standardfehler (SE) für den Kompetenzmittelwert in<br />

Baden-Württemberg im Ländervergleich 2012 relativ groß, sodass dieser mit größerer<br />

Unsicherheit behaftet ist. Die Veränderung in der relativen Position für dieses<br />

Land sollte daher mit Vorsicht interpretiert werden.<br />

Bisher wurden die Befunde des Ländervergleichs 2012 mit mathematischen<br />

Kom petenzen der PISA-Studie verglichen, um Anhaltspunkte auf Entwicklungen<br />

in der Gruppe der Neunt klässlerinnen und Neuntklässler über<br />

die Zeit zu gewinnen. Zusätzlich können aber die Befundmuster auch über<br />

verschiedene Schulstufen hinweg miteinander in Beziehung gesetzt werden.<br />

Ein solcher Vergleich kann Hinweise darauf liefern, ob Stärken oder<br />

Schwächen eines Landes im Bereich der mathematischen Schulbildung schulstufenspezifisch<br />

oder stufenübergreifend bestehen. Zu diesem Zweck werden im<br />

Folgenden Befunde aus dem Ländervergleich 2011 in der Primarstufe mit den<br />

Ergebnissen des Länder vergleichs 2012 im Bereich der Sekundarstufe verglichen.<br />

Abbildung 5.10 bildet diesen Vergleich ab und stellt die Ländermittelwerte im<br />

Fach Mathematik (Globalskala) des aktuellen IQB-Ländervergleichs in Relation<br />

zu den Ergeb nissen der entsprechenden Skala des Ländervergleichs 2011 für<br />

die 4. Jahrgangsstufe dar (Haag & Roppelt, 2012). Die Gegenüberstellung dieser<br />

beiden Studien ergibt ebenfalls eine hohe Übereinstimmung in den relativen<br />

Positionen der Ländermittelwerte (r = .78) und auch die Abweichungen einzelner<br />

Länder fallen ähnlich aus. Bemerkenswert ist der Fall Brandenburg, dessen<br />

Mittelwert in der 4. Jahrgangsstufe signifikant unter, im aktuellen Vergleich<br />

der 9. Jahrgangsstufe dagegen signifikant über dem Durchschnitt in Deutschland<br />

liegt. Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen wiederum zeigen in<br />

der Primarstufe Kompetenzen im Bereich des deutschen Durchschnitts, in der<br />

Sekundarstufe I (IQB-Ländervergleich 2012 und PISA) ist Nordrhein-Westfalen<br />

dagegen im unteren Bereich der Länderreihe zu verorten.<br />

Als dritten und letzten Vergleich zeigt Abbildung 5.11 die Ländermittelwerte<br />

im Fach Mathematik (Globalskala) des aktuellen IQB-Ländervergleichs in<br />

Relation zu den Ergebnissen des Kompetenzbereichs Hörverstehen im Fach<br />

Englisch beim Ländervergleich 2009 (Leucht, Frenzel & Pöhlmann, 2010). Der<br />

Kompetenzbereich Englisch Hörverstehen wurde hier bewusst gewählt, weil anhand<br />

dieses Bereichs die unterschiedlichen fachlichen Profile der Länder besonders<br />

deutlich werden. In Abbildung 5.11 wird ein gänzlich anderes Muster als in<br />

den Abbildungen 5.9 und 5.10 sichtbar. Die fünf ostdeutschen Flächenländer liegen<br />

hier nun klar abgegrenzt im linken oberen Quadranten des Diagramms; über<br />

alle 16 Länder ergibt sich daher eine negative Korrelation (r = –.33) zwischen<br />

den Länderergebnissen in Mathematik und in Englisch Hörverstehen. Betrachtet<br />

man dagegen nur die Gruppe der 11 westdeutschen Länder und Berlin, so ist innerhalb<br />

dieser Ländergruppe ein Zusammenhang in der gleichen Höhe (r = .77)<br />

wie für alle 16 Länder in den Vergleichen auszumachen, die in den Abbildungen<br />

5.9 und 5.10 dargestellt sind.

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