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Zuwanderungsbezogene Disparitäten 301<br />

9.2 Jugendliche aus zugewanderten Familien und<br />

Jugendliche ohne Zuwanderungshintergrund<br />

in den Ländern<br />

In diesem Abschnitt wird zunächst berichtet, welche Anteile von Schülerinnen<br />

und Schülern der 9. Jahrgangsstufe in den 16 Ländern aus zugewanderten<br />

Familien stammen beziehungsweise welche Anteile aufgrund von fehlenden<br />

Angaben nicht zugeordnet werden konnten. Daran anschließend werden ländervergleichend<br />

die durchschnittlich erreichten Kompetenzen der Schülerinnen und<br />

Schüler aus zugewanderten Familien dargestellt und mit den Kompetenzständen<br />

der Jugendlichen ohne Zuwanderungshintergrund verglichen. Schließlich werden<br />

verschiedene Merkmale des sozialen und familiären Hintergrunds dieser Gruppen<br />

beschrieben.<br />

9.2.1 Verteilung von Neuntklässlerinnen und Neuntklässlern nach<br />

Zuwanderungsstatus<br />

In Tabelle 9.1 sind die Anteile der Schülerinnen und Schüler nach Zuwanderungs<br />

status sowohl für Deutschland insgesamt als auch für die einzelnen<br />

Länder dargestellt. Außerdem ist in Tabelle 9.1 angegeben, welcher Anteil<br />

der Schülerinnen und Schüler aufgrund von fehlenden Angaben zum eigenen<br />

Geburtsland oder zum Geburtsland der Eltern keiner der Gruppen zugeordnet<br />

werden konnte. Ein Vergleich mit früheren Schulleistungsstudien<br />

zeigt, dass die Anteile fehlender Daten im Laufe des letzten Jahrzehnts deutlich<br />

zugenommen haben. In PISA 2000 konnte bei knapp 2 Prozent fehlender<br />

Angaben der Zuwanderungshintergrund noch von nahezu allen Schülerinnen<br />

und Schülern in Deutschland bestimmt werden, 2003 und 2006 lag der Anteil<br />

nicht zuorden barer Jugendlicher bei gut 7 Prozent und erhöhte sich schließlich<br />

in PISA 2009 auf 11 Prozent (Stanat et al., 2010). Im Vergleich mit den anderen<br />

PISA-Teilnahmestaaten war der Anteil von Schülerinnen und Schülern, deren<br />

Zuwanderungshintergrund sich im Rahmen von PISA 2009 nicht bestimmen ließ,<br />

in Deutschland besonders hoch.<br />

Im Ländervergleich 2012 konnte bundesweit der Zuwanderungshintergrund<br />

von knapp 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler nicht identifiziert werden,<br />

wobei dieser Anteil zwischen den Ländern erheblich variiert. Dies dürfte vor allem<br />

auf unterschiedliche Rücklaufquoten der Schülerfragebogen zurückzuführen<br />

sein, die durch länderspezifische Regelungen zum Datenschutz bedingt sind (siehe<br />

Kapitel 4). Während in Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt<br />

und Thüringen für 90 Prozent und mehr der Schülerinnen und Schüler ausreichende<br />

Angaben zur Bestimmung ihres Zuwanderungshintergrunds vorlagen, war<br />

dies in den anderen Ländern für einen erheblichen Anteil der Schülerinnen und<br />

Schüler nicht der Fall. Besonders hoch ist die Quote fehlender Werte in Berlin,<br />

Bremen und im Saarland. Hier konnte nur für etwa die Hälfte der Schülerinnen<br />

und Schüler der Zuwanderungshintergrund identifiziert werden.<br />

Bei den Jugendlichen mit fehlenden Angaben zum Zuwanderungshintergrund<br />

handelt es sich um Schülerinnen und Schüler, die eher geringe Kompetenzen erreicht<br />

haben. So erzielten diese Schülerinnen und Schüler auf der Globalskala<br />

im Fach Mathematik nur 466 Punkte, was fast genau dem Wert entspricht,<br />

den Jugendliche mit zwei im Ausland geborenen Elternteilen erreicht haben

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