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Hans Anand Pant, Petra Stanat, Claudia Pöhlmann, Alexander Roppelt, Ulrich Schroeders und Thilo Siegle<br />

Bildungsstandards beruhenden Erfassung von Kompetenzen liegt im Abgleich<br />

der Ergebnisse mit einer kriterialen Bezugsnorm, bei der vorab definierte inhaltliche<br />

Leistungsziele den Maßstab bilden. Das zweite und bildungspolitisch<br />

wichtigere Darstellungsformat richtet daher den Blick auf die Verteilungen der<br />

Schülerleistungen und auf die inhaltlich interpretierbaren Kompetenzstufen, die<br />

auf Basis der KMK-Bildungsstandards vorab definiert wurden. Anhand solcher<br />

Kompetenzstufenverteilungen wird sichtbar, in welchem Ausmaß es den Ländern<br />

gelingt, Mindeststandards zu sichern und zu gewährleisten, dass ein möglichst<br />

hoher Anteil von Schülerinnen und Schülern die Regelstandards der KMK erreicht.<br />

Ein weiterer Analyseschwerpunkt des Ländervergleichs 2012 betrifft die<br />

Frage, inwieweit Unterschiede in den mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Kom petenzen von Schülerinnen und Schülern mit bestimmten Hinter grund merkmalen<br />

in Zusammenhang stehen. Unter sucht wurden Kom petenz unterschiede<br />

zwischen Mädchen und Jungen (Geschlechter dispari täten), Zusammenhänge zwischen<br />

Merkmalen der sozialen Herkunft und den erreichten Kompetenzen (soziale<br />

Disparitäten) sowie Leistungs differenzen zwischen Kindern aus zuge wanderten<br />

Familien und Kindern ohne Zu wanderungs hintergrund (zuwanderungs bezogene<br />

Disparitäten). Selbst wenn man an das Bildungssystem nicht die Erwartung heranträgt,<br />

ungleiche Eingangs vor aus setzungen vollständig auszugleichen, so gilt es<br />

doch als bildungspolitisches Ziel, außerschulisch bedingte Disparitäten so weit<br />

wie möglich zu reduzieren.<br />

Alle drei Analyseschwerpunkte zusammen – der ländervergleichende Blick<br />

auf die erzielten mathematisch-naturwissenschaftlichen Kompetenzen, die Über -<br />

prüfung des Erreichens von Bildungsstandards und der differenzielle Blick auf<br />

Teilgruppen der Schülerschaft – geben Bildungspolitik und Bildungs verwaltung<br />

einen Überblick über Stärken und Schwächen der 16 Bildungs systeme im<br />

Bereich der Sekundarstufe I und ermöglichen so, bereits bekannte aber auch neue<br />

Felder zu identifizieren, für die Handlungsbedarf vorliegt.<br />

Wie schon der IQB-Ländervergleich für die Primarstufe (Stanat et al., 2012)<br />

nimmt auch der vorliegende Bericht nicht nur die Ergebnisse von Lehr-Lern-<br />

Prozessen in den Blick, sondern auch zentrale Bedingungen dieser Prozesse.<br />

Dabei wurden drei Aspekte genauer untersucht: (1) die schulische Lernzeit, die<br />

Schülerinnen und Schülern über die Sekundarstufe I hinweg für die naturwissenschaftlichen<br />

Fächer zur Verfügung steht, (2) das fachbezogene Selbstkonzept<br />

und Interesse der Schülerinnen und Schüler und schließlich (3) Merkmale der<br />

Lehrerinnen und Lehrer im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich.<br />

Im Folgenden werden die Ergebnisse der beschriebenen Analysen knapp<br />

zusammen gefasst. Dabei wird in der Regel nicht auf das genaue Befund muster<br />

für die einzelnen Länder eingegangen, sondern es werden zentrale Tendenzen<br />

skizziert und besondere Herausforderungen benannt.<br />

14.1 Durchschnittliches Niveau und Heterogenität<br />

der Kompetenzen im Ländervergleich<br />

Für die Globalskala im Fach Mathematik ließ sich eine Gruppe von fünf Ländern<br />

mit statistisch signifikant oberhalb des bundesweiten Durchschnitts liegenden<br />

Kompetenzmittelwerten deutlich abgrenzen. Sie wird von Sachsen angeführt,<br />

das selbst gegenüber den vier anderen Ländern der Spitzengruppe (Thüringen,

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