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400<br />

Martin Hecht, Alexander Roppelt und Thilo Siegle<br />

Hier ist M g,i<br />

der gewichtete Mittelwert über das i-te Set von Plausible<br />

Values. Die so gewonnenen Werte werden nun benutzt, um jeden einzelnen<br />

Personenparameter von der Logitmetrik auf die Ländervergleichsmetrik zu<br />

übertragen. Die inhaltliche Bedeutung der Kompetenzskalen wird durch die<br />

Transformation nicht verändert. Die Transformationsvorschrift ist für jeden<br />

Kompetenzbereich folgendermaßen definiert:<br />

pv LV<br />

= pv Logit<br />

− M g ( )⋅ 100<br />

SD g<br />

+ 500<br />

13.2.4 Bestimmung der Standardfehler<br />

Ein Ziel der IQB-Ländervergleichsstudie ist es, die statistischen Kennwerte<br />

der Kompetenz der Schülerinnen und Schüler (z. B. Mittelwerte, Standardabweichungen,<br />

relative Anteile) möglichst genau, effizient und unverfälscht<br />

zu bestimmen. Da an der Erhebung nicht die gesamte Population, sondern nur<br />

eine Stichprobe aller Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse teilgenommen hat,<br />

können die Kennwerte der Population nicht genau bestimmt, sondern nur geschätzt<br />

werden. Deswegen ist neben den resultierenden Werten an sich auch von<br />

Interesse, mit welcher Genauigkeit diese die Populationskennwerte schätzen. Ein<br />

gängiges Maß für die Genauigkeit einer Schätzung ist der Standardfehler, der<br />

als SE (standard error) abgekürzt wird. Dieser ist als Standardabweichung der<br />

Verteilung des geschätzten Kennwerts definiert und gibt demnach an, wie stark<br />

ein Stichprobenkennwert über die verschiedenen Stichproben, die man aus der<br />

Population auswählen könnte, variiert. Damit ist der Standardfehler ein Maß für<br />

die Unsicherheit der Schätzung, die dadurch entsteht, dass nicht die gesamte<br />

Population, sondern nur eine Stichprobe aus der Population zur Verfügung steht.<br />

Ist der Standardfehler groß, handelt es sich beim Stichprobenkennwert um einen<br />

eher unsicheren Schätzer des Populationskennwertes. Deshalb sollte man<br />

Schätzungen mit gro ßen Standardfehlern weniger Vertrauen schenken. Aus diesem<br />

Grund ist es ratsam, bei der Interpretation von Stichprobenkennwerten immer<br />

auch deren Schätzgüte zu beachten.<br />

Zur Bestimmung des Standardfehlers können verschiedene Verfahren verwendet<br />

werden, die sowohl von der Art des Stichprobenkennwertes wie auch<br />

vom Vorgehen bei der Stichprobenziehung abhängen. In unabhängigen Stichproben<br />

lässt sich der Standardfehler des Mittelwertes unmittelbar aus der<br />

Standard abweichung und der Größe der Stichprobe bestimmen. Eine unabhängige<br />

Stichprobe liegt vor, wenn die Schülerinnen und Schüler rein zufällig<br />

aus der Population gezogen wurden. Aus erhebungsökonomischen Gründen<br />

ist ein solches Vorgehen bei großen Schulleistungsstudien in Deutschland<br />

allerdings ausgeschlossen, da in diesem Fall eine logistisch nicht zu bewältigende<br />

Zahl von Schulen einbezogen werden müsste. Deshalb werden in solchen<br />

Studien nicht Schülerinnen und Schüler, sondern Schulen zufällig gezogen. Da<br />

sich Schülerinnen und Schüler innerhalb einer Schule meist ähnlicher sind als<br />

Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen, liegt dann jedoch keine unabhängige<br />

Stichprobe mehr vor, sondern eine sogenannte Cluster-Stichprobe.<br />

Die statistische Herausforderung bei der Bestimmung von Standardfehlern in

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