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Poldi Kuhl, Thilo Siegle und Anna Eva Lenski<br />

Die Perzentilbänder im rechten Teil der Abbildung 8.1 erlauben zusätzlich zu<br />

Mittelwertsvergleichen Aussagen über die Verteilungen und Spannweiten der<br />

HISEI-Werte in den Ländern. Die Spannbreite der Perzentilbänder zeigt, in welchem<br />

Wertebereich die mittleren 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler eines<br />

Landes zu verorten sind. Das 5. Perzentil gibt denjenigen HISEI-Wert an, den die<br />

fünf Prozent der Schülerinnen und Schüler aus den sozial schwächsten Familien<br />

maximal aufweisen. Das 95. Perzentil hingegen gibt den HISEI-Wert an, oberhalb<br />

dessen die fünf Prozent der Familien mit den höchsten HISEI-Werten zu<br />

verorten sind.<br />

Im Vergleich der Länder finden sich relativ schmale Perzentilbänder und somit<br />

vergleichsweise homogene Verteilungen des HISEI in Baden-Württemberg,<br />

Sachsen und Thüringen. In diesen drei Ländern unterscheiden sich die HISEI-<br />

Werte zwischen dem 5. und 95. Perzentil um knapp 60 Punkte. Größere Unterschiede<br />

zwischen dem 5. und 95. Perzentil sind insbesondere in den Stadtstaaten<br />

zu finden, mit Differenzen von 66 Punkten in Hamburg und – unter Vorbehalt –<br />

in Berlin sowie – ebenfalls unter Vorbehalt – von 69 Punkten in Bremen. Im<br />

Vergleich mit den übrigen Ländern weisen die drei Stadtstaaten somit eine etwas<br />

größere Heterogenität in der sozialen Herkunft ihrer Schülerinnen und Schüler<br />

auf. Wie anhand der geringen Unterschiede zwischen den Standardabweichungen<br />

jedoch zu erkennen ist, sind die Länderunterschiede in der sozialen Heterogenität<br />

der Schülerschaft insgesamt nicht sehr groß.<br />

8.3 Soziale Herkunft und soziale Gradienten im<br />

Ländervergleich<br />

8.3.1 Soziale Gradienten im Fach Mathematik<br />

Als erstes Maß für die Ausprägung sozialer Herkunftseffekte stellt Tabelle 8.1<br />

die sozialen Gradienten dar, die auf der Grundlage des HISEI gebildet wurden.<br />

Die Tabelle enthält zum einen den Achsenabschnitt, der angibt, welche<br />

Leistung Schülerinnen und Schüler mit einem mittleren HISEI auf der jeweiligen<br />

Kompetenzskala durchschnittlich erreichen. Weiterhin ist die Steigung<br />

des sozialen Gradienten (b) angegeben, die widerspiegelt, wie viele Punkte<br />

Schülerinnen und Schüler im Durchschnitt mehr erreichen, wenn ihr HISEI um<br />

eine Standardabweichung höher ist. Relativ große soziale Gradienten weisen also<br />

auf einen engeren Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status und<br />

der Kompetenz der Schülerinnen und Schüler hin. Zusätzlich wird in Tabelle 8.1<br />

mit der Varianzaufklärung ein Maß für den Anteil der Leistungsunterschiede berichtet,<br />

der durch die Disparitäten im sozioökonomischen Status der Familien<br />

erklärt werden kann.

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