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Zuwanderungsbezogene Disparitäten 315<br />

mit zwei im Ausland geborenen Elternteilen. Während deutschlandweit in<br />

70 Prozent der Familien mit nur einem im Ausland geborenen Elternteil „immer<br />

Deutsch“ gesprochen wird, liegt der entsprechende Anteil in Familien mit<br />

zwei im Ausland geborenen Elternteilen bei lediglich 34 Prozent. Vergleichsweise<br />

niedrig ist selbst in der Gruppe der Schülerinnen und Schüler mit zwei im<br />

Ausland geborenen Elternteilen der Anteil derjenigen Familien, in denen „nie<br />

Deutsch“ gesprochen wird (6.7 %). Diese Verteilung der gesprochenen Sprache in<br />

der Familie ist in den meisten Ländern ähnlich.<br />

Insgesamt ist das Muster der Unterschiede in den untersuchten Hinter grundmerkmalen<br />

zwischen Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte<br />

und Schülerinnen und Schülern ohne Zuwanderungs hintergrund über die Länder<br />

hinweg weitgehend vergleichbar und repliziert damit die für die Primarstufe festgestellten<br />

Befunde der Ländervergleichsstudie 2011 (Haag et al., 2012). Die in<br />

Abschnitt 9.2.2 beschriebenen Länderunterschiede in den Kompetenznachteilen<br />

von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungshintergrund dürften also nur<br />

bedingt durch Länderunterschiede im elterlichen Bildungsniveau oder in der<br />

Familiensprache der Zuwanderergruppen zu erklären sein. Inwieweit sich die<br />

Disparitäten in den Kompetenzen insgesamt auf diese Merk male zurückführen<br />

lassen, wird in Abschnitt 9.4 mit Hilfe von Regressions analysen untersucht.<br />

9.3 Jugendliche aus zugewanderten Familien<br />

unterschiedlicher Herkunftsgruppen in den Ländern<br />

Frühere Untersuchungen haben festgestellt, dass sich die erreichten Kompetenzen<br />

von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungshintergrund in Abhängigkeit<br />

vom Herkunftsland ihrer Familien teilweise erheblich unterscheiden (Ditton &<br />

Krüsken, 2006; Haag et al., 2012; Segeritz et al., 2010; Stanat et al., 2010). Auch<br />

in diesem Kapitel werden daher die von verschiedenen Herkunftsgruppen im<br />

Mittel erreichten Kompetenzen verglichen, um Anhaltspunkte dafür zu gewinnen,<br />

für welche Schülerinnen und Schüler der größte Förderbedarf besteht. Da die<br />

Stichprobengrößen der einzelnen Teilgruppen innerhalb der Länder oft zu gering<br />

sind, um die Analysen auf Länderebene durchzuführen, werden die Ergebnisse<br />

nur für die Bundesrepublik Deutschland insgesamt präsentiert. Anschließend<br />

werden die Merkmale des familiären Hintergrunds auch für die einzelnen<br />

Herkunftsgruppen beschrieben.

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