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126 Alexander Roppelt, Christiane Penk, Claudia Pöhlmann und Elke Pietsch<br />

Schätzungen aus verschiedenen empirischen Untersuchungen legen nahe, dass<br />

für das Fach Mathematik am Ende der Sekundarstufe I ein Lernzuwachs von<br />

25–30 Punkten pro Schuljahr angenommen werden kann (Bloom, Hill, Black<br />

& Lipsey, 2008; Köller & Baumert, 2012). Setzt man die oben berichteten<br />

Mittelwertsdifferenzen zu dieser Größe in Beziehung, so entspricht der größte<br />

beobachtete Unterschied zwischen den Ländern einem durchschnittlichen<br />

Lernvorsprung von etwa zwei Schuljahren.<br />

Eine weitere Möglichkeit, die Bedeutsamkeit von Abständen auf der Berichtsmetrik<br />

zu veranschaulichen, bieten die in Kapitel 3.1 beschriebenen Kompetenzstufen,<br />

die qualitativ unterscheidbare Abschnitte auf den Kompetenz skalen markieren.<br />

Im Fach Mathematik haben die Kompetenzstufen eine einheitliche Breite<br />

von 80 Punkten. 1 Damit entspricht die maximale Spannweite der Länder mittelwerte<br />

etwa einer drei viertel Kompetenzstufe.<br />

Im Folgenden werden die von Schülerinnen und Schülern erreichten<br />

Kompetenzen im Fach Mathematik nicht nur in Bezug auf ihren Mittelwert,<br />

sondern auch hinsichtlich ihrer Streuung genauer dargestellt. Ergänzend zu<br />

Tabelle 5.1 und Abbildung 5.1 sind hierfür in den Abbildungen 5.2 bis 5.7 die<br />

Länder nach dem Kompetenzmittelwert in absteigender Reihenfolge angeordnet.<br />

Neben den Mittelwerten (M) sind als Streuungsmaße die Standardabweichung<br />

(SD), ausgewählte Perzentile sowie die Differenz zwischen dem 95.<br />

und dem 5. Perzentil (95-5) angeben (siehe Abschnitt 5.1.2). Um die Kom petenzverteilungen<br />

in den Ländern zu veranschaulichen, sind diese zusätzlich grafisch<br />

dargestellt. Für jeden Kompetenzbereich werden die Länder drei Leis tungsgruppen<br />

zugeordnet: a) einer Gruppe von Ländern, deren Mittelwerte statistisch<br />

signifikant über dem gesamtdeutschen Durchschnitt liegen, b) einer Gruppe von<br />

Ländern, deren Mittelwerte sich nicht statistisch signifikant vom gesamtdeutschen<br />

Durchschnitt unterscheiden, und c) einer Gruppe von Ländern, deren Mittel werte<br />

statistisch signifikant unterhalb des gesamtdeutschen Durchschnitts liegen.<br />

Für die Globalskala im Fach Mathematik lässt sich eine Gruppe von fünf<br />

Ländern mit statistisch signifikant überdurchschnittlichen Kompetenzständen klar<br />

abgrenzen (siehe Abbildung 5.2). Sie wird mit einem Punktwert von 536 von<br />

Sachsen angeführt, das sogar gegenüber den anderen Ländern der Spitzengruppe<br />

einen signifikanten Vorsprung vorweisen kann. Außerdem umfasst diese Gruppe<br />

noch Thüringen, Brandenburg, Bayern und Sachsen-Anhalt mit Punktwerten<br />

von 521 bis 513. Daran schließt sich eine dicht zusammenliegende Gruppe von<br />

sechs Ländern an, deren Mittelwerte zwischen 505 und 495 Punkten variieren<br />

und sich nicht vom gesamtdeutschen Durchschnitt unterscheiden (Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Niedersachsen<br />

und Hessen). Die Gruppe der Länder, deren Schülerinnen und Schüler signifikant<br />

unterdurchschnittliche Kompetenzstände aufweisen, reicht vom Saarland<br />

und von Hamburg (je 489 Punkte) über Nordrhein-Westfalen (486 Punkte) bis zu<br />

den Stadtstaaten Berlin (479 Punkte) und Bremen (471 Punkte).<br />

Die Befunde für die einzelnen inhaltlichen Kompetenzbereiche sind denen<br />

der Globalskala insgesamt sehr ähnlich (vgl. Abbildungen 5.3 bis 5.7).<br />

Dies spiegelt sich auch in den hohen Korrelationen wider, die zwischen den<br />

Ländermittelwerten auf der Globalskala einerseits und den Ländermittelwerten<br />

auf den Skalen für die einzelnen Leitideen andererseits festzustellen sind. Sie reichen<br />

von r = .89 für Messen bis r = .98 für Zahl. Auch die Korrelationen der<br />

einzelnen Leitideen untereinander sind auf Länderebene hoch. Der niedrigste<br />

1 Die einheitliche Breite von 80 Punkten gilt nicht für die unterste und oberste Kompetenzstufe,<br />

die nach unten beziehungsweise nach oben offen sind.

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