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Ulrich Schroeders, Christiane Penk, Malte Jansen und Hans Anand Pant<br />

Chemie liegt er leicht darunter (42.7 %). Die geringsten Frauenanteile sind in<br />

den Fächern Physik/Astronomie (22.6 %) und Informatik (18.1 %) zu verzeichnen.<br />

In welchem Ausmaß diese unter schiedlichen Beteiligungsquoten auf schulische<br />

Kompetenzunterschiede oder auf motivationale Merkmale wie Interesse<br />

zurückzuführen sind, ist nicht abschließend geklärt (siehe auch Prenzel, Schütte<br />

& Walter, 2007; Stanat & Kunter, 2001). Sollten diese Quoten im tertiären<br />

Bildungsbereich zumindest teilweise in schulischen Kompetenzunterschieden begründet<br />

liegen, wären zumindest in den Naturwissenschaften – und hier insbesondere<br />

in Biologie und Physik – geschlechtsbezogene Leistungsunterschiede zu<br />

erwarten.<br />

7.2.2 Geschlechtsbezogene Unterschiede in schulischen<br />

Kompetenzen<br />

In einem Kapitel, das sich mit Geschlechterdisparitäten beschäftigt, liegt der<br />

Fokus zwangsläufig auf den leistungsbezogenen Unterschieden zwischen den<br />

Geschlechtern und nicht auf den Gemeinsamkeiten. Bei der Darstellung und<br />

Interpretation der Ergebnisse sollte jedoch bedacht werden, dass selbst bei statistisch<br />

bedeutsamen Kompetenzunterschieden die Unterschiede zwischen den<br />

Kompetenzverteilungen geringer sind, als dies durch stichprobenabhängige Aussagen<br />

zur statistischen Signifikanz oder durch die Interpretation anhand von<br />

Effekt stärkemaßen nahegelegt wird (vgl. Gender-Similarities-Hypothese; Hyde,<br />

2005). Zur Verdeutlichung dieses Sachverhalts sind in Abbildung 7.2 zwei idealisierte<br />

Kompetenzverteilungen skizziert, deren Mittelwerte 20 Punkte auf der<br />

Berichts metrik des Ländervergleichs auseinanderliegen. Unter der Annahme<br />

gleichförmiger Verteilungen überlappen sich die Kompetenzverteilungen der<br />

Mädchen und Jungen sehr stark, und zwar zu 85 Prozent. Diese hohen Überlappungen<br />

sollte bei der Interpretation von Kompetenzunterschieden relativierend<br />

berücksichtigt werden.<br />

Abbildung 7.2: Überlappungsbereich zweier fiktiver Kompetenzverteilungen bei gegebenem Mittelwertsunterschied<br />

Dichte<br />

0.0 0.1 0.2 0.3 0.4<br />

Geschlecht<br />

weiblich<br />

männlich<br />

200 300 400 500 600 700 800<br />

Erzielter Kompetenzwert

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