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Soziale Disparitäten 283<br />

8.3.2 Soziale Gradienten in den naturwissenschaftlichen Fächern<br />

Auch für die sechs Kompetenzbereiche der naturwissenschaftlichen Fächer, die<br />

im Ländervergleich 2012 untersucht wurden, werden die sozialen Gradienten berichtet<br />

und anschließend mit den mittleren Kompetenzwerten im jeweiligen Land<br />

in Beziehung gesetzt. In Tabelle 8.2 werden die Achsenabschnitte und sozialen<br />

Gradienten für die drei Fächer Biologie, Chemie und Physik in den beiden<br />

Kompetenzbereichen Fachwissen und Erkenntnisgewinnung dargestellt, wobei<br />

die Länder pro Fach – mit Ausnahme von Berlin, Bremen und dem Saarland –<br />

jeweils absteigend nach der Größe des sozialen Gradienten im Kompetenzbereich<br />

Fachwissen sortiert sind. Auch in den naturwissenschaftlichen Fächern hängen<br />

die von den Schülerinnen und Schülern erreichten Kompetenzen mit der sozialen<br />

Herkunft zusammen, wobei in sämtlichen Ländern höhere HISEI-Werte mit höheren<br />

Kompetenzausprägungen einhergehen. Über alle Länder und die verschiedenen<br />

naturwissenschaftlichen Fächer sowie Kompetenzbereiche hinweg variieren<br />

die sozialen Gradienten für Deutschland insgesamt zwischen 35 und 37 Punkten.<br />

Durch den HISEI können zwischen 13 und 15 Prozent der Leistungsvarianz erklärt<br />

werden. Anders als in Mathematik weichen in den naturwissenschaftlichen<br />

Fächern die Steigungskoeffizienten einzelner Länder signifikant vom Wert ab, der<br />

für Deutschland insgesamt geschätzt wurde. Für die beiden Kompetenzbereiche<br />

Fachwissen und Erkenntnisgewinnung sind im Fach Biologie in Hamburg und<br />

– unter Vorbehalt – in Bremen soziale Gradienten zu verzeichnen, die signifikant<br />

höher ausgeprägt sind als der soziale Gradient für Deutschland insgesamt. Dies<br />

weist darauf hin, dass die Biologieleistungen in diesen beiden Stadtstaaten in besonders<br />

starkem Maße vom sozioökonomischen Status abhängen.<br />

In Chemie Erkenntnisgewinnung weicht – unter Vorbehalt – Bremen als einziges<br />

Land signifikant vom deutschlandweiten sozialen Gradienten ab und weist<br />

damit eine überdurchschnittlich enge Kopplung von sozialer Herkunft und erreichten<br />

Kompetenzen auf. Für den Kompetenzbereich Chemie Fachwissen ergibt<br />

sich für kein Land eine signifikante Abweichung vom gesamtdeutschen<br />

Gradienten.<br />

Eine signifikante Abweichung vom sozialen Gradienten, der über alle Länder<br />

hinweg ermittelt wurde, liegt für den Kompetenzbereich Physik Fachwissen in<br />

Rheinland-Pfalz vor, wo die Kopplung zwischen der sozialen Herkunft und den<br />

erreichten Leistungen besonders gering ausfällt. Im Kompetenzbereich Physik<br />

Erkenntnisgewinnung findet sich eine signifikant unterdurchschnittliche Kopplung<br />

der Kompetenzen an den sozioökonomischen Status der Familien in Sachsen-<br />

Anhalt.

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