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Hans Anand Pant, Petra Stanat, Claudia Pöhlmann und Katrin Böhme<br />

kann, da die gesammelten Informationen wichtige Impulse für Schul ent wicklungsprozesse<br />

liefern können (vgl. KMK, 2010; Köller & Pant, 2010). So werden<br />

auch die jährlich in der 8. Jahrgangsstufe auf der Basis der Bildungsstandards<br />

stattfindenden Vergleichsarbeiten (VERA-8) mit der Intention durchgeführt,<br />

Schul- und Unterrichtsentwicklung zu unterstützen. Die Lehrkräfte erhalten im<br />

Rahmen von VERA aus einer schulexternen Informationsquelle Hinweise auf<br />

Stärken und Schwächen ihrer Klassen und können ihre weitere Unterrichtsarbeit<br />

entsprechend abstimmen. Damit sollen die Kompetenzrückmeldungen zur<br />

Implementation der länderübergreifenden Bildungs standards in den Schulen und<br />

zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des deutschen Bildungssystems beitragen.<br />

Mit der Einführung der Bildungsstandards verbindet sich auch die Erwartung,<br />

dass die Lehrkräfte ihre Arbeit im Unterrichtsalltag zunehmend auf den<br />

Kompetenzaufbau der Schülerinnen und Schüler ausrichten. Das Inno va tionspotenzial<br />

der Bildungsstandards wird darin gesehen, dass sie durch ihren Bezug<br />

auf Kompetenzen die Input-Orientierung reduzieren, bei der eine stoff orientierte<br />

Unterrichtsgestaltung anhand von Lehrplänen und Curricula, die sich auf die<br />

Vermittlung von Wissensbeständen konzentrieren, vorherrscht (Köller, 2008).<br />

Mit den Bildungsstandards rückt dagegen der kumulative Kompetenzaufbau<br />

im jeweiligen Fach stärker in den Fokus. Durch die Ver wendung des Kompetenzkonzepts<br />

bei der Definition von Bildungszielen und die stärkere Output-<br />

Orientierung wird es möglich, Lehrkräfte bei ihrer Unterrichtsgestaltung weniger<br />

stark einzuschränken als bei einer Input-Steuerung, die mit detaillierten<br />

inhalt lichen Vorgaben verbunden ist. Dieser Aspekt des Potenzials kompetenzorientierter<br />

Bildungsstandards und deren Implementierung wird beispielsweise<br />

in der von der Kultusministerkonferenz in Zusammenarbeit mit dem IQB entwickelten<br />

Handreichung mit dem Titel „Konzeption der Kultusministerkonferenz<br />

zur Nutzung der Bildungsstandards für die Unterrichtsentwicklung“ (KMK, 2010)<br />

erläutert.<br />

1.3 Entwicklung von Testverfahren zur Überprüfung der<br />

länderübergreifenden Bildungsstandards<br />

Um das Erreichen der länderübergreifenden Bildungsstandards im Fach<br />

Mathematik und in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und<br />

Physik in der Sekundarstufe I überprüfen zu können, war es zunächst erforderlich,<br />

auf ihrer Basis reliable und valide Messinstrumente zu entwickeln. Die<br />

Testkonstruktion erfolgte für alle Fächer unter Federführung des IQB.<br />

In Vorarbeiten des IQB wurde zunächst in enger Kooperation mit Expertinnen<br />

und Experten aus den Fachdidaktiken präzisiert, welche Kompetenzaspekte im<br />

Rahmen einer großen Schulleistungsstudie operationalisiert werden können<br />

und wie diese zu spezifizieren sind (siehe Kapitel 2). Anschließend erfolgte die<br />

Aufgabenentwicklung für alle Fächer in den folgenden fünf Schritten (siehe auch<br />

Köller, 2010):<br />

1. Aufgabenentwicklung durch erfahrene Lehrkräfte<br />

Nach intensiven Schulungen arbeiteten Lehrkräfte aus in der Regel allen<br />

16 Ländern unter fachdidaktischer Anleitung an der Generierung und<br />

Optimierung von Testaufgaben für die Fächer Mathematik, Biologie, Chemie

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