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Zusammenfassung und Einordnung der Befunde 409<br />

sichern sowie besonders viele Schülerinnen und Schüler zu Spitzenleistungen zu<br />

führen. Aus dieser Ländergruppe sticht Sachsen nochmals positiv heraus: Hier erreichten<br />

über 7 Prozent aller Neuntklässlerinnen und Neuntklässler den Optimalstandard<br />

in Mathematik, knapp 16 Prozent schafften dies in Chemie Erkenntnisgewinnung<br />

und knapp 18 Prozent im Kompetenzbereich Physik Erkenntnisgewinnung.<br />

14.3 Geschlechtsbezogene, soziale und<br />

zuwanderungsbezogene Disparitäten<br />

In der öffentlichen und bildungspolitischen Diskussion um eine faire Beteiligung<br />

aller Schülergruppen an schulischen Bildungsprozessen kommt geschlechtsbezogenen<br />

Disparitäten, also Leistungsunterschieden zwischen Mädchen und Jungen,<br />

in den sogenannten MINT-Fächern 1 ein besonderes Interesse zu. Wie schon in<br />

früheren Schulleistungsstudien erreichten Jungen im Ländervergleich 2012<br />

in Mathematik sowohl auf der Globalskala als auch bei allen inhaltlichen<br />

Teilkompetenzen höhere Kompetenzstände als Mädchen. Der Kompetenzvorteil<br />

von durchschnittlich 16 Punkten kommt am Ende der Sekundarstufe I einem<br />

Lernvorsprung von ungefähr zwei Dritteln eines Schuljahres gleich.<br />

In den naturwissenschaftlichen Kompetenzbereichen hingegen erzielten<br />

Mädchen im Mittel höhere Werte als Jungen. Mit mehr als 20 Punkten ist der<br />

Leistungsvorsprung der Mädchen im Fach Biologie besonders ausgeprägt. In<br />

den Fächern Chemie und Physik fallen die geschlechtsbezogenen Kom petenzunterschiede<br />

deutlich geringer aus. Des Weiteren sind in den naturwissenschaftlichen<br />

Fächern erhebliche Schularteffekte zu verzeichnen: Am Gymnasium fällt<br />

der Kompetenzvorsprung der Mädchen in allen naturwissenschaftlichen Kompetenzbereichen<br />

geringer aus als an den nicht gymnasialen Schularten. Eine<br />

Aufschlüsselung der geschlechtsbezogenen Disparitäten nach Ländern ergibt im<br />

Wesentlichen keine Auffälligkeiten.<br />

Spätestens seit PISA 2000 ist auch in der breiteren Öffentlichkeit bekannt,<br />

dass in Deutschland erhebliche soziale Disparitäten bestehen, die Koppelung<br />

schulischer Leistungen an die soziale Herkunft also vergleichsweise eng ist. In<br />

früheren nationalen Schulleistungsstudien traten deutliche Unterschiede in der<br />

Stärke dieses Zusammenhangs zwischen den 16 Ländern auf. Dies ist auch im<br />

IQB-Ländervergleich 2012 der Fall. Anhand von Indikatoren des Sozialstatus<br />

zeigte sich zunächst, dass in den Stadtstaaten die soziale Heterogenität der<br />

Schülerschaft zwar etwas ausgeprägter ist, diese jedoch absolut betrachtet nicht<br />

wesentlich größer ausfällt als in den Flächenländern.<br />

Bundesweit erreichten Schülerinnen und Schüler im Fach Mathematik<br />

aus sozial besser gestellten Familien im Schnitt 70 bis 80 Punkte mehr als<br />

Jugendliche aus sozial schwächer gestellten Familien. Dies entspricht einem<br />

Leistungsvorsprung von fast drei Schuljahren zugunsten der Schülerinnen und<br />

Schüler mit einem hohen Sozialstatus.<br />

In Niedersachsen ist im Fach Mathematik eine signifikant geringere soziale<br />

Koppelung als in Deutschland insgesamt zu beobachten, wenn man sozial<br />

schwächer und sozial besser gestellte Jugendliche vergleicht. Ein vergleichsweise<br />

großer Unterschied ist hingegen in Brandenburg im Fach Mathematik zu<br />

verzeichnen. In den naturwissenschaftlichen Fächern gelingt es in den ostdeut-<br />

1 MINT ist ein Akronym für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

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