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Der Ländervergleich in den naturwissenschaftlichen Fächern<br />

155<br />

genden Band). Aufgrund dieser konzeptionellen und methodischen Unterschiede<br />

sind deshalb keine direkten Vergleiche zwischen den Ergebnissen von PISA und<br />

denen des Ländervergleichs 2012 auf einer einheitlichen Berichtsmetrik möglich.<br />

Dies bezieht sich insbesondere auch auf Aussagen dar über, inwieweit sich die<br />

mittleren Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in Deutschland insgesamt<br />

oder in den einzelnen Ländern seit 2006 verändert haben. Solche Trendaussagen<br />

werden erst ab 2018 möglich sein, wenn der IQB-Ländervergleich in Mathematik<br />

und den Naturwissenschaften zum zweiten Mal durchgeführt wird. Um die<br />

vorliegenden Ergebnisse dennoch mit der gebotenen Vorsicht in frühere<br />

Befundmuster einzuordnen, werden die Länder im Folgenden hinsichtlich ihrer<br />

Zuordnung zu den drei oben angesprochenen Leistungsgruppen in PISA 2006<br />

beziehungsweise im IQB-Ländervergleich 2012 verglichen. Dazu wird für jede<br />

Schulleistungsstudie separat bestimmt, ob die mittlere Leistung der Schülerinnen<br />

und Schüler in einem Land im Vergleich zu Deutschland insgesamt als unterdurchschnittlich,<br />

durchschnittlich oder überdurchschnittlich einzustufen ist.<br />

Hierbei ist zu beachten, dass aufgrund der unterschiedlichen Stichprobengrößen<br />

und damit einhergehend den unterschiedlich großen Standardfehlern die<br />

Wahrscheinlichkeit, dass Unterschiede als signifikant ausgewiesen werden, im<br />

IQB-Ländervergleich höher ist als in PISA 2006.<br />

In Abbildung 5.20 sind die Mittelwerte der Länder auf den drei Skalen<br />

zur naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung im Ländervergleich 2012<br />

den Ländermittelwerten auf der naturwissenschaftlichen Globalskala in<br />

PISA 2006 gegenübergestellt. Zwischen den mittleren Kompetenzwerten in beiden<br />

Schulleistungsstudien besteht eine Korrelation von r = .78 in Biologie und<br />

Physik sowie von r = .79 in Chemie. Diese hohen positiven Zu sam menhänge<br />

weisen darauf hin, dass Länder, in denen die Schülerinnen und Schüler im<br />

Rahmen von PISA 2006 relativ betrachtet gute Leistungen zeigten, tendenziell<br />

auch im Ländervergleich 2012 hohe Mittelwerte erreichten. In Ländern, in denen<br />

die Fünfzehnjährigen 2006 unterdurchschnittlich abschnitten, waren in der<br />

Regel auch 2012 unterdurchschnittliche Leistungen zu verzeichnen. Dennoch<br />

bestehen einige bedeutsamen Unterschiede: Positiv heben sich im IQB-<br />

Länder vergleich 2012 die Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt ab, deren<br />

Schülerinnen und Schüler in PISA 2006 durchschnittliche Leistungen erreichten,<br />

im IQB-Ländervergleich aber durchweg überdurchschnittliche Kompe<br />

tenz werte erzielten. Demgegenüber steht Bayern, das in PISA 2006 zur<br />

Spitzengruppe zählte, im Ländervergleich 2012 jedoch in drei von sechs Skalen<br />

ins Mittelfeld rückte (Biologie Erkenntnisgewinnung, Biologie Fachwissen und<br />

Physik Erkenntnisgewinnung; vgl. Tabelle 5.3). Dies könnte darauf hindeuten,<br />

dass sich über diesen relativ kurzen Zeitraum von sechs Jahren die naturwissenschaftlichen<br />

Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in einzelnen Ländern<br />

verändert haben. Aufgrund der stark eingeschränkten Vergleichbarkeit der beiden<br />

Untersuchungen ist das Ergebnismuster jedoch – wie bereits erwähnt – mit großer<br />

Vorsicht zu interpretieren.

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