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Das Kompetenzstrukturmodell in den naturwissenschaftlichen Fächern<br />

39<br />

Die Bildungsstandards werden ferner anhand von sogenannten Anforderungs<br />

bereichen konkretisiert. Bei den An for derungsbereichen handelt es sich<br />

um eine Klassifizierung, die verschiedene Komplexitäts- und damit Schwierigkeitsgrade<br />

von Aufgaben abbilden soll. In die Klassifizierung gehen verschiedene<br />

Eigenschaften wie die Komplexität des Inhalts und die zur Lösung von<br />

Aufgaben notwendigen kognitiven Fähigkeiten ein, von denen angenommen werden<br />

kann, dass sie die Schwierigkeit von Aufgaben beeinflussen. Da in einer<br />

Aufgabe jedoch oft mehrere schwierigkeitsbestimmende Merkmale gleichzeitig<br />

und in unterschiedlicher Ausprägung vorkommen, sind die Beschreibungen der<br />

Anforderungsbereiche der Bildungsstandards als Grundlage für die Entwicklung<br />

präziser Messinstrumente zu ungenau. Um das Erreichen der Bildungsstandards<br />

messbar zu machen, war es deshalb erforderlich, die Kompetenz- und<br />

Anforderungsbereiche der Bildungsstandards so zu präzisieren, dass gezielt<br />

Aufgaben unterschiedlicher Schwierigkeit konstruiert werden konnten (Kauertz,<br />

Fischer, Mayer, Sumfleth & Walpuski, 2010). Hierfür wurde ein alle naturwissenschaftlichen<br />

Fächer übergreifendes Kompetenzstrukturmodell entwickelt<br />

(Walpuski, Kampa, Kauertz & Wellnitz, 2008), das eine dreidimensionale Struktur<br />

mit den Dimensionen Kompetenzbereiche, Komplexität und kognitive Prozesse<br />

aufweist (siehe Abbildung 2.2). Auf Basis dieses Kompetenzstrukturmodells<br />

wurden in den Naturwissenschaften Testaufgaben entwickelt, sodass sich alle<br />

Aufgaben der Fächer Biologie, Chemie und Physik in der dreidimensionalen<br />

Struktur verorten lassen. Die Dimension Kompetenzbereiche gibt im Rahmen des<br />

Modells an, aus welchem der vier Bereiche Fachwissen, Erkenntnisgewinnung,<br />

Kommunikation und Bewertung Kompetenzen zum Lösen einer Aufgabe primär<br />

erforderlich sind. Bei der Dimension Komplexität des Inhalts handelt es sich um<br />

ein gestuftes Aufgabenmerkmal, das den Umfang und den Vernetzungsgrad der<br />

zu bearbeitenden Inhalte beschreibt. Die Dimension kognitive Prozesse spezifiziert<br />

die Qualität der benötigten kognitiven Fähigkeiten, die Schülerinnen und<br />

Schüler bei der Bearbeitung einer Aufgabe benötigen. Die drei Dimensionen des<br />

Kompetenzstrukturmodells werden im Folgenden näher erläutert.<br />

Abbildung 2.2: Dreidimensionales Kompetenzstrukturmodell der naturwissenschaftlichen Fächer<br />

Kognitive<br />

Prozesse<br />

integrieren<br />

organisieren<br />

selegieren<br />

reproduzieren<br />

Niveau I – ein Fakt<br />

Niveau II – zwei Fakten<br />

Niveau III – ein Zusammenhang<br />

Niveau IV – zwei Zusammenhänge<br />

Niveau V – übergeordnetes Konzept<br />

Komplexität<br />

Kompetenzbereiche<br />

Umgang mit<br />

Fachwissen<br />

Erkenntnisgewinnung<br />

Kommunikation<br />

Bewertung

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