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Das Kompetenzkonzept der Bildungsstandards und die Entwicklung von Kompetenzstufenmodellen<br />

59<br />

reicht werden sollen und den Veröffentlichungen der KMK-Bildungsstandards<br />

entsprechen.<br />

• Als Regelstandard plus wird ein Leistungsbereich definiert, der über den<br />

Regelstandards liegt und als Zielperspektive für die Weiterentwicklung von<br />

Unterricht angesehen werden kann.<br />

• Optimal- beziehungsweise Maximalstandards beziehen sich auf Leistungserwartungen,<br />

die bei sehr guten oder ausgezeichneten individuellen Lern voraus<br />

setzungen und der Bereitstellung gelingender Lerngelegenheiten innerhalb<br />

und außerhalb der Schule erreicht werden können und die bei Weitem die<br />

Erwartungen der KMK-Bildungsstandards übertreffen.<br />

Neben den genannten Kriterien müssen Festlegungen von Kompetenzstufen sowohl<br />

bildungspolitischen Erwartungen als auch pädagogischen Erfordernissen<br />

entsprechen. Kompetenzstufenmodelle sollten in dieser Hinsicht<br />

• herausfordernde und zugleich angemessene Leistungserwartungen konkretisieren,<br />

die der Leistungsstreuung innerhalb und zwischen den Ländern in<br />

angemessener Weise Rechnung tragen,<br />

• trotz der zu erwartenden unterschiedlich hohen Anteile von Schülerinnen und<br />

Schülern, die den Regelanforderungen nicht entsprechen, für alle Länder ein<br />

Leistungsminimum beschreiben, das von allen Schülerinnen und Schülern<br />

mittelfristig erreicht werden soll (Mindeststandard),<br />

• motivierende Leistungserwartungen formulieren, die Entwicklungsimpulse an<br />

den Schulen auslösen; hierfür dient insbesondere der Regelstandard plus,<br />

• anschlussfähig an internationale Vorarbeiten, für die Sekundarstufe I vor<br />

allem aus PISA, sein,<br />

• ungefähr gleich breite Kompetenzstufen zur einheitlichen, über mehrere<br />

Erhebungswellen hinweg stabilen kriterialen Kompetenzbeschreibung definieren<br />

sowie<br />

• fachdidaktisch gut interpretierbare und vertretbare Grenzen zwischen den<br />

Kompetenzstufen aufweisen (vgl. Köller, 2010).<br />

Nach dieser allgemeinen Beschreibung des Vorgehens bei der Entwicklung von<br />

Kompetenzstufenmodellen, folgt in den nächsten beiden Abschnitten eine genaue<br />

fachdidaktische Einordnung der Modelle, die im Ländervergleich 2012 im Fach<br />

Mathematik sowie den naturwissenschaftlichen Fächern zugrunde gelegt werden.<br />

Literatur<br />

AERA, APA & NCME = American Educational Research Association (AERA), American<br />

Psychological Association (APA) & National Council on Measurement in Education<br />

(NCME). (1999). Standards for Educational and Psychological Testing. Washington,<br />

DC: APA.<br />

Baumert, J., Artelt, C., Klieme, E., Neubrand, M., Prenzel, M., Schiefele, U. et al. (Hrsg.).<br />

(2002). PISA 2000 – Die Länder der Bundesrepublik Deutschland im Vergleich. Opladen:<br />

Leske + Budrich.<br />

Camilli, G., Cizek, G. J. & Lugg, C. A. (2001). Psychometric theory and the validation of<br />

performance standards: History and future perspectives. In G. J. Cizek (Hrsg.), Setting<br />

Performance Standards: Concepts, Methods, and Perspectives (S. 445–475). Mahwah,<br />

NJ: Lawrence Erlbaum Associates Publishers.<br />

Cizek, G. J. (2001). Conjectures on the rise and fall of standard setting: An introduction to<br />

context and practice. In G. J. Cizek (Hrsg.), Setting Performance Standards: Concepts,<br />

Methods, and Perspectives (S. 3–17). Mahwah, NJ: Lawrence Erlbaum Associates<br />

Publishers.

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