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Beschreibung der untersuchten mathematischen Kompetenzen<br />

35<br />

Die im Ländervergleich eingesetzten Aufgaben sollten das gesamte Leistungsspektrum<br />

von Schülerinnen und Schülern der neunten Jahrgangsstufe ab decken.<br />

Zur Erfassung von Kompetenzen im unteren Leistungsbereich wurden daher<br />

Aufgaben mit geringer Schwierigkeit eingesetzt. Die Kompetenzmessung<br />

im oberen Leistungsbereich erfolgte mit Aufgaben, deren Anforderungen auch<br />

am Ende der Sekundarstufe als sehr herausfordernd gelten können. In allen<br />

Testheftversionen wurden Aufgaben aus dem gesamten Schwierigkeitsspektrum<br />

und aus allen drei Anforderungsbereichen eingesetzt (siehe Kapitel 4), um auf<br />

diese Weise die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in allen Bereichen<br />

des Leistungsspektrums ausreichend genau zu erfassen.<br />

Die Einführung der Bildungsstandards erfolgte, wie oben bereits erwähnt,<br />

nicht nur zum Zweck einer normativen Setzung von Lehr-Lern-Zielen, sondern<br />

auch mit der Intention, diese stärker an der Entwicklung von Kompetenzen<br />

zu orientieren. Bei der Operationalisierung der Bildungsstandards im Fach<br />

Mathematik wurde die Kompetenzorientierung in zweierlei Hinsicht berücksichtigt.<br />

Zum einen äußert sie sich in der Vielfalt der zur Lösung der<br />

Aufgaben erforderlichen allgemeinen mathematischen Kompetenzen. Rein kalkül-<br />

und verfahrensorientierte Aufgaben, die nach wie vor den Unterricht und<br />

die Abschlussarbeiten in Deutschland dominieren (Neubrand, Jordan, Krauss,<br />

Blum & Löwen, 2011), sind im IQB-Aufgabenpool die Ausnahme. Zum anderen<br />

ist ein großer Teil der Aufgaben in einen authentischen Kontext aus der<br />

Alltagswelt eingebettet. Diese Aufgaben überprüfen, inwieweit die Jugendlichen<br />

in der Lage sind, ihr schulisch erworbenes Wissen anzuwenden und auch auf<br />

neue und außerschulische Kontexte zu übertragen. Die Rahmenbedingungen der<br />

Schulleistungsstudien sind zwar mit Einschränkungen bezüglich Art, Umfang und<br />

Komplexität solcher Aufgaben verbunden, die konstruierten Testaufgaben erlauben<br />

jedoch eine gute Annäherung an lebenswirkliche Anwendungen. Großer Wert<br />

wurde bei der Entwicklung und Auswahl der Aufgaben darauf gelegt, künstlich<br />

„eingekleidete“ Problemstellungen zu vermeiden und stattdessen mathematische<br />

Fragestellung und gegebenen Kontext stets sinnhaft aufeinander zu beziehen.<br />

Literatur<br />

Anderson, L. & Krathwohl, D. A. (2001) Taxonomy for learning, teaching and assessing: A<br />

revision of Bloom’s taxonomy of educational objectives. New York: Longman.<br />

B lum, W. (2006). Die Bildungsstandards Mathematik. Einführung. In W. Blum, C. Drüke-<br />

Noe, R. Hartung & O. Köller (Hrsg.), Bildungsstandards Mathematik: konkret.<br />

Sekundar stufe I: Aufgabenbeispiele, Unterrichtsanregungen, Fortbildungsideen<br />

(S. 14–32). Berlin: Cornelsen Scriptor.<br />

Blum, W., Drüke-Noe, C., Hartung, R. & Köller, O. (Hrsg.). (2006). Bildungsstandards<br />

Mathe matik: konkret. Sekundarstufe I: Aufgabenbeispiele, Unterrichtsanregungen,<br />

Fort bildungsideen. Berlin: Cornelsen Scriptor.<br />

Bruder, R. & Collet, C. (2011). Problemlösen lernen im Mathematikunterricht. Berlin:<br />

Cornelsen Scriptor.<br />

Brunner, M. (2006). Mathematische Schülerleistung. Struktur, Schulformunterschiede und<br />

Validität. Dissertation, Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin. Zugriff am 11.07.2012<br />

unter http://library.mpibberlin.mpg.de/diss/Brunner_Dissertation.pdf.<br />

D uval, R. (2006). A cognitive analysis of problems of comprehension in a learning of mathematics.<br />

Educational Studies in Mathematics, 61, 103–131.<br />

F reudenthal, H. (1983). Didactical phenomenology of mathematical structures. Dordrecht:<br />

D. Reidel Publishing Company.<br />

Guilford, J. P. (1967). The nature of human intelligence. New York: McGraw-Hill.

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