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Die Bildungsstandards im Fach Chemie für den Mittleren Schulabschluss<br />

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hinweg. Zusammenfassend subsumiert der Kompetenzbereich Fachwissen „das<br />

Wissen über chemische Phänomene, das Verständnis grundlegender Begriffe,<br />

Gesetzmäßigkeiten und Prinzipien der Chemie zur Beschreibung von Stoffen<br />

und Stoffveränderungen und das grundlegende Verständnis von in der Chemie<br />

verwendeten Modellen“ (KMK, 2005b, S. 8), wobei gerade die letzte Aussage<br />

die enge Verknüpfung mit dem Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung deutlich<br />

macht. Die Standards sind den vier Basiskonzepten zugeordnet, weisen aber<br />

erwartungsgemäß große Gemeinsamkeiten zwischen den Basiskonzepten Stoff-<br />

Teilchen-Beziehungen und Struktur-Eigenschafts-Beziehungen einerseits und chemische<br />

Reaktion und energetische Betrachtungen bei Stoffumwandlungen andererseits<br />

auf. Die ersten beiden Basiskonzepte verbindet die Fokussierung auf<br />

die Stoffe. Beide verknüpfen zudem die Phänomenebene mit der Teilchenebene,<br />

also die sichtbaren Eigenschaften mit ihrer Interpretation auf oder Ableitung<br />

von der submikroskopischen Ebene. Die Ähnlichkeit der beiden weiteren<br />

Basiskonzepte Chemische Reaktion und Energetische Betrachtungen bei<br />

Stoffumwandlungen ist schon durch die Bedeutungsüberlappung von chemischer<br />

Reaktion und Stoffumwandlung angelegt. Zudem werden die Fachinhalte in den<br />

Kompetenzerwartungen nur sehr allgemein beschrieben.<br />

Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung<br />

Während es im Kompetenzbereich Fachwissen um inhaltsbezogene Kompetenzen<br />

geht, werden im Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung die Wege betont,<br />

auf denen inhaltliche Erkenntnisse erzielt werden. Es geht also um naturwissenschaftliche<br />

Denk- und Arbeitsweisen, zum Beispiel um experimentelle<br />

Untersuchungsmethoden und das Nutzen von Modellen. Ausgangspunkt für einen<br />

Erkenntnisgewinnungsprozess ist immer eine Fragestellung, die von den<br />

Schülerinnen und Schülern entweder selbst gefunden oder als eine chemiebezogene<br />

Frage erkannt und verstanden werden muss. Im nächsten Schritt müssen<br />

dann geeignete Untersuchungsmethoden angewendet oder Erklärungsmodelle<br />

genutzt werden. Hierzu ist es notwendig, einen Untersuchungsgegenstand<br />

und ein Untersuchungsverfahren auszuwählen und die Untersuchung – in der<br />

Regel das Experiment oder die Nutzung eines Modells – zu planen und dabei<br />

Möglichkeiten und Grenzen der Methode abzuschätzen. Die einzelnen Schritte<br />

müssen organisiert, durchgeführt und die Ergebnisse müssen ausgewertet werden.<br />

Schließlich werden daraus Schlussfolgerungen gezogen, indem die Ergebnisse<br />

auf die Fragestellung bezogen und auf Basis der theoretischen Grundlagen interpretiert<br />

werden. „Dadurch wird ein Beitrag für die Entwicklung eines naturwissenschaftlichen<br />

Weltverständnisses geleistet“ (KMK, 2005b, S. 9).<br />

Der Prozess der Erkenntnisgewinnung spiegelt sich in den Bildungsstandards<br />

für diesen Kompetenzbereich wider (KMK, 2005b, S. 12). Die Mehrheit der<br />

Standards bezieht sich auf experimentelle Untersuchungen, wobei in der inhaltlichen<br />

Strukturierung die oben beschriebene Schrittfolge gut zum Ausdruck<br />

kommt. Beispielsweise sehen die Standards vor, dass Schülerinnen und Schüler<br />

Fragestellungen erkennen und entwickeln, die mit Hilfe chemischer Kenntnisse<br />

und Untersuchungen, insbesondere durch chemische Experimente, zu beantworten<br />

sind, und planen geeignete Untersuchungen zur Überprüfung von<br />

Vermutungen und Hypothesen. Darüber hinaus sollen Schülerinnen und Schüler<br />

Modelle nutzen und erste wissenschaftstheoretische Überlegungen vornehmen,<br />

was im angelsächsischen Sprachraum als Nature of Science eine deutlich größere<br />

Bedeutung besitzt.

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