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Zusammenfassung und Einordnung der Befunde 407<br />

Würde man die vier ostdeutschen Flächenländer Brandenburg, Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Thüringen außen vorlassen, so ergäbe sich für die anderen<br />

12 Länder ein klarer Zusammenhang zwischen der Gymnasialquote des Landes<br />

und dem durchschnittlich erreichten Kompetenzniveau in den mathematischnaturwissenschaftlichen<br />

Fächern: Mit steigender Gymnasialquote gehen niedrigere<br />

durchschnittliche Kompetenzen einher. Die vier genannten Länder<br />

Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen schaffen es hingegen,<br />

diese Koppelung aufzulösen, indem sie es trotz einer relativ hohen gymnasialen<br />

Beteiligungsquote von jeweils über 40 Prozent ihren Gymnasiastinnen und<br />

Gymnasiasten ermöglichen, überdurchschnittlich hohe Kompetenzen zu entwickeln.<br />

So ist beispielsweise der mittlere Kompetenzstand in Mathematik an den<br />

sächsischen Gymnasien mit dem in Bayern vergleichbar, obwohl in Sachsen der<br />

Anteil der Schülerinnen und Schüler, die das Gymnasium besuchen, rund ein<br />

Drittel höher liegt.<br />

Neben dem mittleren Leistungsniveau ist die Leistungsheterogenität ein wichtiger<br />

Indikator schulischer Erträge. Besonders günstige Muster weisen dabei<br />

Länder auf, in denen hohe mittlere Kompetenzwerte und gleichzeitig eher geringe<br />

Leistungsunterschiede erreicht werden. Problematisch ist unter dem Aspekt<br />

der Bildungsgerechtigkeit der umgekehrte Fall, also ein niedriges Kom petenzniveau<br />

bei hoher Leistungsstreuung, zumal wenn diese auf besonders schwache<br />

Leistungen im unteren Leistungsbereich zurückzuführen ist. Die Streuungen<br />

(Standardabweichungen) der Kompetenzwerte reichen in Mathematik von<br />

91 Punkten in Niedersachsen bis zu 105 Punkten in Brandenburg, in den naturwissenschaftlichen<br />

Fächern von 85 Punkten (Chemie Erkenntnisgewinnung)<br />

in Thüringen bis zu 109 Punkten (Chemie Fachwissen) in Berlin. Die größten<br />

Leistungsstreuungen sind in den Stadtstaaten Berlin und Bremen sowie<br />

tendenziell auch in Hamburg zu verzeichnen. Demgegenüber variieren die<br />

Schülerleistungen in den Ländern Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-<br />

Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen vergleichsweise gering. In jedem Land<br />

ist allerdings der Abstand zwischen der Leistungsspitze und dem unteren Ende<br />

der Leistungsverteilung für sich gesehen sehr groß. So liegen beispielsweise<br />

zwischen den leistungsschwächsten und den leistungsstärksten fünf Prozent der<br />

Schülerinnen und Schüler im Land mit dem größten Abstand (Berlin) 356 Punkte<br />

(Kompetenzbereich Chemie Fachwissen), aber auch im Land mit dem geringsten<br />

Abstand (Thüringen) immerhin noch 283 Punkte (Kompetenzbereich Chemie<br />

Erkenntnisgewinnung).<br />

Das wünschenswerte Muster eines hohen Gesamtniveaus bei gleichzeitig geringen<br />

Leistungsunterschieden in der Schülerschaft ist relativ durchgängig nur für<br />

Thüringen sowie tendenziell auch für Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern zu<br />

erkennen. Die problematische Kopplung eines unterdurchschnittlichen Kom petenz<br />

niveaus mit einer relativ großen Streuung besteht dagegen überwiegend in<br />

den Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg.<br />

14.2 Das Erreichen der Bildungsstandards in den Ländern<br />

Die Bildungsstandards für die Sekundarstufe I wurden von der Kultus ministerkonferenz<br />

(KMK) abschlussbezogen für bestimmte Bildungsgänge definiert. Für<br />

das Fach Mathematik und die naturwissenschaftlichen Fächer Biologie, Chemie<br />

und Physik liegen jeweils Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss<br />

(MSA) vor, die als Regelstandard formuliert wurden. Auf der Grundlage der

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