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Kapitel 6<br />

Der Blick in die Länder<br />

Hans Anand Pant, Petra Stanat, Claudia Pöhlmann, Martin Hecht,<br />

Malte Jansen, Nele Kampa, Anna Eva Lenski, Christiane Penk,<br />

Susanne Radmann, Alexander Roppelt, Ulrich Schroeders,<br />

Thilo Siegle und Anne Ziemke<br />

Einen zentralen Aspekt der 2006 von der Kultusministerkonferenz (KMK) verabschiedeten<br />

Gesamtstrategie zum Bildungsmonitoring stellt die Frage dar, inwieweit<br />

die Bildungsstandards, auf die sich alle 16 Länder als verbindliche<br />

Kompetenzerwartungen für den Abschluss von Bildungsetappen verständigt haben,<br />

in den Ländern erreicht werden. Die im Kapitel 5 berichteten Ergebnisse<br />

richten den ländervergleichenden Blick auf das durchschnittliche Niveau und<br />

die Heterogenität der mathematisch-naturwissenschaftlichen Kompetenzen der<br />

Schülerinnen und Schüler am Ende der Sekundarstufe I. Diese Perspektive ermöglicht<br />

zwar einen sozialen Vergleich der Länder untereinander sowie jedes<br />

einzelnen Landes zur sozialen Bezugsnorm der gesamtdeutschen Ergebnisse, sie<br />

sagt jedoch nichts darüber aus, ob das erreichte Kompetenzniveau in den Ländern<br />

inhaltlich gesehen zufriedenstellend ist. Hierfür ist eine kriteriale Bezugsnorm erforderlich,<br />

die auf inhaltlich definierte Leistungsziele rekurriert. Diese werden<br />

durch die Bildungsstandards der KMK vorgegeben und in den darauf basierenden<br />

Kompetenzstufenmodellen konkretisiert (vgl. Kapitel 3).<br />

Nach Beschluss der Kultusministerkonferenz soll die Überprüfung des<br />

Erreichens der Bildungsstandards im Sekundarbereich in der 9. Jahrgangsstufe<br />

durchgeführt und an die alle drei Jahre stattfindende internationale Schul leistungs<br />

studie PISA angebunden werden, um so eine Bezugnahme auf internationale<br />

Vergleichsmaßstäbe zu ermöglichen. Im Folgenden werden die Befunde<br />

der ersten zentralen Überprüfung des Erreichens der Bildungsstandards in den<br />

Fächern Mathematik, Biologie, Chemie und Physik in der Sekundarstufe I dargestellt.<br />

Um der nach wie vor gegebenen schulstrukturellen Heterogenität im<br />

Bereich der Sekundarstufe I Rechnung zu tragen, werden wie bereits in früheren<br />

Länder vergleichsberichten (Köller, Knigge & Tesch, 2010; Stanat, Pant, Böhme<br />

& Richter, 2012) die Befunde für jedes Land in einem eigenen Kapitel beschrieben.<br />

Grundsätzlich ist eine Entwicklung zur Zweigliedrigkeit gerade in den letzten<br />

Jahren unverkennbar (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung,<br />

2012; Hurrelmann, 2013; Tillmann, 2012); neben dem Gymnasium, das in der<br />

Regel nach 12 Schul jahren zum Abitur führt, existiert in mehreren Ländern<br />

nur noch eine weitere Schulart mit mehreren Bildungsgängen (MBG) beziehungsweise<br />

Integrierte Gesamtschulen (IGS). Diese bieten neben Haupt- und<br />

Realschulbildungsgängen teilweise auch einen Gymnasialzweig an, der mit dem<br />

Abitur nach 13 – mancherorts auch nach 12 – Schuljahren abgeschlossen werden<br />

kann. Trotz dieser schulstrukturellen Entwicklungen bleibt jedoch die Landschaft<br />

der Schularten in Deutschland heterogen.<br />

Im Ergebnis können sowohl der Hauptschulabschluss (HSA) als auch der<br />

Mittlere Schulabschluss (MSA) in ganz unterschiedlichen Schularten bezie-

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