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Hebraische Archaologie

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W 14.1Entwicklung cler israelitischen Kultur in Palästina..-81verschwunden. An seine Stelle war das religiöse getreten. Ausdem Nationalstaat wurde die Hierokratie. Damit war der Grunclzugder neuen Verhältnisse gegeben; sehr rasch inachte sich eineallgemeine vollständige Verschiebung der Interessen uncl derWertung cler einzelnen Lebensgebiete geltend.Im beherrschenden &/littelpunlit stand nunmehr die Religion.Schon im alten Israel sehen wir, dass wie bei den Anfängen allerKultur so auch hier die religiösen Gedanken, die Vorstellungenvon der Gottheit, das Bestreben ihr zu dienen clen ganzen IJinlrreisdes Lebens regieren und dainit geradezu die Formen derKultur erzeugen. Allein dies geschah, wenn der Ausdruck erlaubtist, in unreflektirter , naturwiichsiger Weise : die bürgerlichenEinrichtungen erscheinen als natürlicher Ausflnss derieligiösen TTorstellungen ; die Uebereinstimmung zwischen Volksglaubenund Volkssitte ist einfach von Anfang an da, man branchtsie iiicht künstlich herzustellen. Anders in der neuen Jiidengemeinde.Die Vollissitte und die religiösen Vorstelliingen wenigstenscler geistigen Führer cles Volks waren gegeii Ende derKönigszeit allmählich weit auseina~idergegangen; zwischen deinbürgerlichen Leben, den politischen, ja auch den kultischen Einrichtungeneinerseits und den Forderungen der hoch entwickeltenreligiösen Icleen andererseits klaffte ein tiefer Riss. Eben dieserZwiespalt w~ircle von denFrommen unter denDeportirten,Männernwie Ezechiel - uncl gewiss von ihrem Standpunlrt aus mit Recht- als die Quelle alles Unheils einpfunden. Darum galt es jetztnach der Rücldrehr wieder beides in Einklang zu bringen undnicht etwa bloss die gottesdienstlicheii Formen l, sondern die ganzeKultur künstlich nach clen giltigen religiösen Gedanken iiinziimodeln,die religiösen Gesetze init Scharfsinn, ja Spitzfindigkeitauf allen Gebieten cles bürgerlichen Lebens anziixvenclen unclcl~irchzufüh~en.Ein dreifaches hauptsächlich war clie Folge davon:1) Die aiisserordentliche Einseitigkeit cler jiidisclieilKu1 tur. Allgemeines Bil(1uiigsideal wurde : im Gesetz theoretischund praktisch gebildet zu sein. Für die Eiitwiclilung einer clavoiiunabhängigen, selbständigen IVissenschaft and Kunst war jetztkein Platz inehr vorhanden. In dieser Einseitigkeit lag clie Beschriinktheit,aber auch die Kraft des Judentiiins; an diesemEs wäre ganz falsch das Werlr eines Ezechiel, eines Ezra rind Neliemiaauf eine Reforni des Kultus zu bescliräillten.B eiiziug er, EIebiaisclie Archdologie.6

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