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Hebraische Archaologie

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8 0 Erster Teil. 11. Die Bewohner Palästinas. TB 14-gewiss noch manche andere Elemente des babylonisch-assyrischenLebens. Hier fehlen uns freilich die Nachrichten, dies im Einzelnenaufzuzeigen. Nur ein Beleg wäre vielleicht anzuführen : dieSonnenuhr des Ahas (I1 Reg 20 9-11), wenn HERODOT (I1109)Recht hat, dass die Sonnenuhren eine Erfindung der Babylonierseien (vgl. 5 30).Die Wirkung dieses reichen Einströmens der orientalischenKultur war bedeutend. „Der nähere Verkehr mit dem Auslanderweiterte den geistigen Horizont des Volkes uncl vertiefte zugleichdas Eewusstsein seiner Eigentiin~liclikeit" (WELLHAUSEN).Dabei änderte sich rasch clie ganze Lebensweise des Volkes. DeinEeispiel seiner Könige folgend lernte es mit Eifer iind GewinnHandel treiben. Der allgemeine Wohlstancl hob sich, die Unternehnlungslusterwachte mit cler erstarkenden Kraft. So manchesgrosse Bauwerk aus der Königszeit zeigt, dass der Fortschrittaiich den1 gemeinen \Voll1 zu gute kam.Freilich noch deutlicher treten uns aus clen Berichten jenerZeiten die Schattenseiten dieser Umwälzung entgegen: die alteEinfachheit der Sitten, wie sie von den Vätern überkommen war,verschwand. Auch den Luxus ihrer Könige ahmten die Grosseilund Reichen nach. Bis in clen Tempel drang die Verfeinerungder Sitten (Jer 6 20). Uncl das war kein Segen, wie die Strafredencler Propheten zeigen. &fit der alten Sitte fiel die altesoziale Einheit. Schroff standen sich jetzt arm uncl reich, hochund niedrig gegenüber (s. 5 25).3. Der Untergang der beiden Reiche Israel und Juda schienzunächst auch das Ende einer selbständigen israelitischen IculturZU sein. Dass Israel dennoch seine Volksesistenz und damit seineeigenartige Knltur rettete, verdankte es auch jetzt wieder in ersterLinie der Kraft des religiösen Gedankens, die in iliiii lebte. Obdiese auch bei völliger Zerstreuung des Vollis dazu ausgereichthätte, inag fraglich erscheinen; eine gliiclrliche Fiigung war esjedenfalls, dass die Deportirten familien- und geschlecliterweisebei einander wolinen blieben.Trotzdeni kann man sich die TVirlrungeil der Deportationkaum gross genug vorstellen. Die ganze Kultur cler Israelitentragt nach clem Exil einen wesentlicli anderen Charakter. DasVolk Israel war untergegangen, die Religionsgemeinde derJuden kehrte zurücls. Der Zweck, den die Massregel cler Deportationhaben sollte, war erreicht: das Nationalbewusstsein war

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