13.07.2015 Aufrufe

Hebraische Archaologie

Hebraische Archaologie

Hebraische Archaologie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

346 Dritter Teil. 11. Recht und Gericht. 15 47Eine weitere Ab~cli\~ächung ist die Folge einer unten näherzu besprechenden Aendernng des Erbrechts. Noch clas Dt hatl~ei der Leviratselie sicher solche 'Falle iin Auge, wo der Verstorbenelreinen Sohn hinterliesu; die Prage, ob Töchter vorlianclensind, lram gar nicht in Betracht, da diese doch nicht erbberechtigtwaren und clie Familie nicht fortpflanzen konnten. Sobaldnun (Num 27 4 P) in Erinanglung von Söhnen die Töchterein Erbrecht erhielten, war die iiotwendige Folge, dass clieSchwageiehe auf solche Fälle beschränkt ~vurcle, wo der Verstorbeneüberhaupt keine Ifincle?- liinterlassen hatte. Denn dieWittwe ZLI heiraten, wenn das Erbe cler Tochter zufiel, liattelreinen Sinn; dann kam das Erbe ja doch nicht an den erstenSohn aus der Leviratsehe. Der alte Brauch wirkt aber auch hiernach, wenn wenigstens daran festgehalteil vird, dass clie Erbtochterlreinen Staininesfreiliden heiraten darf.Zeigt sich schon hierin eine Auflösung cler alten Sitte, sowird in P die Schwagerehe geradezu als Blutschande verboten(Lev 18 16 20 21). Iin Buch Enth erscheint sie clem entsprechendals eine in grauer Vorzeit geiibte Sitte. Dass clie Polemik von Psich nicht aus lnoralischen Griinden erklären lässt, sondern nurdaraus, dass hinter cler Schwagerehe irgend welche Familiensuperstitioiisteclite, ist schon bemerkt worden (S. 344). Wen11iiberhaupt, so hat P jedenfalls nicht auf clie Dauer gesiegt, dieuralte Vollrssitte war mächtiger, als das geschriebene Gesetz (vgl.Matth 22 24).3. In Betreff der E hescheidnng enthält nur clas Dt bestimmteVorschriften. I111 Einlrlang mit cler alten Sitte ~vircl dieScheidung ganz in das Belieben des Mannes gestellt; derselbe hatdas Eecht, sich von seiner Frau zu scheiden, „nTenn er etwasTViderwärtiges an ihr entcleclrt". Er ist gehalten, ihr einen Sclieidebriefauszustellen (s&p/~ei. kerilhdth vgl. Jes 50 i Jer 3 s), eineSitte, die in ein ziemlich hohes Alter hinaufreichen diirfte.Dabei ist jedoch die Tendenz des Dt unverkennbar, clieScheidnng etwas zu erschweren. Ob man hiefiir den Ausclrnclr'~rzoalh cld6hcir anführen darf, ist sehr fraglich l. Dagegen ver-Zur Zeit Christus stritt man sich beliauntlicli über die Bedeutung desAnsdrncks. Die strengere Schule des Schammai verstand ihn von unkenscherAuffiihrung und schainlosem Betragen der Frau, die milclere Scliule desHillel, welcher die Rabbinen folgten, erklärten ihn als „etwas Abscheulichesoder sonst irgend eine anclere Sache".

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!